Bebilderte Baubeschreibung des Nanstein (Galerie)

Spornlage am Ausläufer des Kahlenberg
Deutlich ist die Spornlage der Burg mit steil abfallendem Gelände auf drei Seiten zu erkennen, aber auch die höher gelegene Höhenrippe östlich der Burg.

Nanstein um 1600
Abbildung des Nanstein nach dem Ausbau zum Renaissanceschloss durch Sickingens Söhne. Rekonstruktion von Wolfgang Braun

Belagerung des Nanstein 1523
In dieser zeitgenössischen Abbildung stimmt einiges nicht. So ist die Überhöhung der fürstlichen Schanzen am unteren Bildrand ist nicht erkennbar. Und das alles überragende Große Rondell fehlt komplett.

Großes Rondell, Schildmauer und Nordostbastion
Neben dem Großen Rondell war die Feldseite durch eine Schildmauer mit Wehrgang (Bildmitte) und der heute völlig abgegangenen Nordostbastion bewehrt. Die Schildmauer gehört zu den älteren Burgteilen. Sie wurden 1518 mit Kasematten für Kanonen versehen.

Draufsicht Nanstein 2017 aus Südwesten
Das Kleine Rondell ist gegenüber dem Großen Rondell wesentlich schwächer ausgebildet. Mit 3 Metern sind die Mauern nur halb so mächtig und auch der Durchmesser von 12 Metern bleibt um mehr als die Hälfte hinter der des großen Bruders zurück.

Blick auf ehem. hessische und pfälzische Schanzen
Deutlich sind die Überhöhungen 250m östlich des Nanstein zu erkennen. Hier hatten 1523 die Hessen und die Pfälzer ihre Erdschanzen für den Beschuss des Nanstein angelegt. Die kurtrierer Stellungen befanden sich rechts außerhalb des Bildbereichs.

Westwerk “Kleines Rondell”
Das in Franzens Sterbekammer ausgestellte Modell gibt einen Anhalt, wie das Westwerk 1522 ausgesehen haben könnte. Es gilt aber als sicher, dass eine mit Zinnenkranz umsäumte Geschützplattform den oberen Abschluss bildete und nicht überdacht war.

Haupttor von 1550 mit Brillenscharten
Das tonnengewölbte 2,70m breite Haupttor ersetzte das an der gleichen Stelle vorhandene schwächere Tor . Rechts und links des in Renaissanceformen errichteten 2,70 Meter weiten
Tores aus dem Jahr 1550 sind zwei gestufte Brillenscharten gegen den Zugangsweg gerichtet.

Gestufte Brillenscharte
Die in tiefen Nischen eingebauten Schießscharten weisen jeweil eine kleine runde Schießöffnung auf, die sich abgestuft nach außen erweitert.

Gestufte Brillenscharte am Haupttor
Rechts und links des in Renaissanceformen errichteten 2,70 Meter weiten
Tores aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhundert sind zwei eindrucksvolle Maulscharten
gegen den Zugangsweg gerichtet.

Rundbogen des Haupottors
Der Torbogen und die oberen Teile der vier Meter starken Mauer wurden in den 1930er Jahren wieder aufgemauert.

Wappenstein im Torbogen
Bei der Aufmauerung des Torbogens in den 1930er Jahren hat man einen Wappenstein eingefügt.

Haupttor von 1550 mit Schießnische
Die von innen betrachteten kleinen Schießöffnungen erweitern sich nach außen abgestuft. Bei Restaurationsarbeiten in den 1930er Jahren wurden die Schießnischen neu aufgemauert.

Vorhof hinter dem Haupttor
In diesem Areal wurden 1523 mehrere bewegliche Geschütze bereitgehalten, so wurden ein Streitkarren mit drei 1-pfündigen Schlangenrohrne genannt. Weiterhin zwei Falkonets und ein Serpentinell.

Panoramafoto der Südfront
Äußerer Vorhof und untere Ringmauer (4m stark) sog. “Sternwerk”, in der Mitte der Burgfels (der eigentliche “Nanstein”), rechts das Haupttor

Südwestabschluss des Zentralfelsens vom äußeren Vorhof betrachtet
er Felsgrat aus rotem Sandstein ist 15 Meter hoch, teils ist er mit Mauerwerk verkleidet. Er bildet den alten Kern der Burg. Der Zentralfels ist der eigentliche NANSTEIN. Die Metalltreppe dient dem Zugang zu der Besuchertribüne für die Sommerveranstaltungen. Rechts das Haupttor von 1555.

Großes und Kleines Rondell als Artillerieträger
Gesamtanlage des Nanstein von 1520
Quelle: Foto des in der Sterbekammer Sickingens auf Burg Nanstein ausgestellten Modells

Südfront des Nanstein und Kleines Rondell
Etwa in der Mitte der Südmauer befand sich eine Schießöffnung für eine 6-Pfünder Kanone. Durch Feuerzusammenfassung gelang es den Trierer Kanonen, hier am 2. Mai 1523 eine Bresche zu legen.

Verfüllte Terrasse zwischen Kernfels und Südmauer
Die heute freigeräumte Hofanlage trug im vormals Wohn- und Funktionsbauten, die durch die Südmauer, ähnlich wie durch eine Schildmauer, geschützt wurden.

Sickingen Statue (um 1900) auf dem Kleinen Rondell
Die Brunnenschale entstand um 1560 und zeigt vier Wappenpaare.

Sickingen Statue (um 1900) auf dem Kleinen Rondell
Die Reste des Kleinen Rondells tritt halbrund vor die Südmauer hinaus. Die Brunnenschale entstand um 1560 und zeigt vier Wappenpaare. Die Statue wurde erst 1900 aufgesetzt.

Das 1870 neu aufgebaute “Kleine Rondell” aus SO
Der Wiederaufbau der Kleinen Rondells bei ersten Sicherungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert kann als gründlich missraten angesehen werden. Aus der Mauerrundung ist nichts mehr von dem einstigen Geschützrondell zu erkennen. Die Aufmauerung erfolgten mit (viel zu) kleinformatigen Steinen

Mauerreste
Nur noch die unteren Steinlagen verraten, wo 1523 die Südbefestigung verlief. Die darüber aufgemauerten Wände entstanden erst 1870 und man nutze kleine Quader, die den urspünglichen Charakter nicht widerspiegeln.

Viel zu kleine Quader verwendet beim Wiederaufbau
Der auch Westwerk genannte Wehrbau wurde 1865 neu (unsachgemäß) aus kleinen Steinen aufgemauert jedoch ohne Schießscharten.

Südfront dess Nanstein
Die Südfront mit Haupttor, Kleinem Rondell, südlichem Bering und dem Großen Rondell.

Das Großes Rondell: Herz der Nansteiner Verteidigung
Abb.1 Das Großes Rondell: Herz der Nansteiner Verteidigung
Das in Franzens Sterbekammer ausgestellte Modell gibt einen Anhalt, wie der Südostturm 1522 ausgesehen haben könnte. Die Höhe ist jedoch zu niedrig gewählt. Der Turm erreichte seinerzeit eine Höhe von 25m, hatte insgesamt fünf Geschützebenen und eine – wie hier gezeigt – offene Dachplattform.

Luftbildaufnahme des Großen Rondells mit Blickrichtung Nordosten
Das Große Rondell wurde bis zur 3.Ebene 1980 wieder aufgemauert und beherbergt heute Sanitäranlagen und Lagerräume. Links im Bild ist die Küche.

Restaurierter Teil des Rondells von der Feldseite
Der östliche Teile des Großen Rondells wurde bis zur 3.Ebene 1980 wieder aufgemauert und beherbergt heute Sanitäranlagen und Lagerräume.

Ansicht aus des Nordostwerks aus Osten (Feldseite)
Diese Stelle des Großen Rondells wurde 1523 durch Geschützfeuer aus der hessischen und der kurpfälzischen Schanze zertrümmert, so dass der Südostturm einstürzte.

Jahreszahl 1518 belegt den Zeitpunkt der Erbauung
Ab 1518 erfolgte der Ausbau des Nanstein zur Kanonenburg. Das Große Rondell ist das Herzstück der Anlage.

Der nicht kollabierte Teil des Südostturms
Dieser Teil des Großen Rondells konnte nur von der Trierer Schanze bekämpft werden und stürzte während des Beschusses am 1. Mai 1523 nur teilweise ein.

Schießscharte für Handwaffe
Aus dieser Scharte konnte eine Handwaffe entlang der Südfront in Richtung Kleines Rondell wirken.

Treppenabgang in den Gewölbekeller unter dem Saalbau
Das Erd- und Kellergeschoss ist über die Kellertreppe der Küche und einen weiteren Durchgang zu erreichen.

Tonnengewölbte Kellerebene, Pulverkammer
Links in der Decke ist eine Durchreiche- und Kommunikationsöffnung zu sehen. Von hier aus wurde Munition mit einem Flaschenzugkran nach oben verlastet.

Tonnengewölbte Kellerebene im Gr. Rondell
Der Zugang zum Kellergewölbe erfolgt durch den Kellergang des Palasbaus. Links in er Decke ist eine Durchreiche- und Kommunikationsöffnung zu sehen. Von hier aus wurde Munition mit einem Flaschenzugkran nach oben verlastet.

Unteres Batteriedeck
Das untere Batteriedeck ist tonnengewölbt. Die obere Öffnung diente der Kommunikation und als Durchreiche für das hier unten gelagerte Pulver.

Schießscharte für Handwaffe (Innenansicht)
Innenansicht der Scharte mit Hauptkampfrichtung Südrondell und auf den Burgweg vor das Haupttor

Panoramablick durch den Innenraum des Gr. Rondell
Rechts Eingang aus dem Treppenturm. 2 Schießscharten folgen. Rechts für Handwaffe, links für Halbkartaune. Links Toilette und Lagerräume.

Zweite Geschützebene über dem Keller
In die heute noch erhaltenen zweite Ebene sind noch zwei Schießkammern unter flachen Stichbogen zu erkennen. Links eine Stellung für eine kurzrohrige Halbkartaune, rechts ein schmalerer Stand für eine Pulverhandwaffe.

Munitionsdurchreiche von der zweiten in die Kellerebene
Durch die kreisrunde Öffnung wurde Munition mit einem Flaschenzugkran nach nach unten in das Kellergeschoss des Großen Rondells verlastet.

Kasematte auf 2. Ebene für max. eine Halbkartaune (24-Pfünder)
DIe zweite erhaltene / restaurierte Scharte auf Ebene 2 des Rondells.

Schmaler Handwaffenstand in der 2. Ebene
Eine von zwei erhaltenen / restaurierten Scharten in der 2. Ebene des Großen Rondells. Die schmale Kasematte erlaubt nur den Einsatz einer Pulverhandwaffe

Mauerwerkreste des Großen Rondells
Die Mauerstärke betrug etwa 6m. Nur durch ein neues Schießverfahren (Taktschießen) gelang es, den Turm durch Schwingung zum Einsturz zu bringen.

Reste des Mauerwerks am Großen Rondell
Das Blendmauerwerk der äußeren Mauerschale grenzt sich von dem kleineren Fülmauerwerk deutlich ab.

Oberburg und Ostbewehrung des Nanstein
Das in der Sterbekammer stehende Burgmodell zeigt hinter dem hochaufragenden Turm eine bebauungsfreie Plattform für einen Mörser. Man nimmt an, dass der “alte” Bergfried 1522 bereits abgetragen war. Die Mörserstellung war hinter der Schildmauer noch gedeckt. Rechts die Dachebene des Großen Rondells.

Die Oberburg des Nanstein aus Süden
Die Brüstungsmauern, die die Oberburg einfassen, sind neuzeitlich. Außer den Resten eines Wartturmes erinnert nichts mehr an den Baubestand von 1523.

Luftansicht des polygonen schmalen Burgfelsen aus Nordosten
Der Felsrücken ist 50 Meter lang und 15 Meter hoch und von polygoner Gestalt. Das Plateau ist mit neuzeitlichen Brüstungsmauern umgeben, die ursprüngliche Bebauung ist bis auf die Reste eines Wartturms abgetragen worden.

Aufgang zur Oberburg mit den Resten eines Wartturms aus dem 13. Jhdt.
Es ist der einzig erhaltene Teil der alten Oberburg.

Das Oberburg-Plateau Blick vom Wartturm nach Nordosten.
Es sind mehrere Terrassen auf unterschiedlichem Niveau in den Stein gehauen. Die aufgemauerte Brüstung ist neuzeitlich und war als Sicherungsmaßnahme für die Begehbarkeit des Kernfelsens unerlässlich.

Die Plattform auf der Oberburg des Nanstein
Das in der Sterbekammer stehende Burgmodell zeigt hinter dem hochaufragenden Turm eine bebauungsfreie Plattform. Eckhard Braun nimmt an, dass der Bergfried 1523 aber bereits abgetragen war und an seiner Stelle eine Mörserplattform für zwei 10-Pfünder Mörser eíngerichtet war.

Nordkante des Zentralfelsens
An dieser Stelle stand 1522 noch der Stumpf des abgetragenen Bergfrieds aus der nachstaufischen Zeit. Hier ließ Franz v. Sickingen eine Stellung für 10-Pfünder Mörser einrichten.

Schildmauer
Neben dem Großen Rondell war die Feldseite durch eine Schildmauer mit Wehrgang (Bildmitte) und der heute völlig abgegangenen Nordostbastion bewehrt. Die Schildmauer gehört zu den älteren Burgteilen. Sie wurden 1518 mit Kasematten für Kanonen versehen.

Schildmauer des Nanstein
Die Schildmauer der altem Burg wurde als ein 5m dicker und 20m langer Mauerriegel gegen die Feindangriffsseite aus Richtung des Kahlenberges erbaut. Die Wallkrone trug einen Wehrgang. Etwa ab Mitte des Mauer schwenkt diese leicht nach innen (Bildseite rechts)

Nordwestecke Schildmauer
Recht schließt sich die Kapelle und der Durchgang von der Kapelle zum Wachhaus an

Burgschänke
Am Platz der heutigen Schänke stand früher der Marstall. Rechts schloss sich sich Nordbastion an, die aber völlig abgegangen ist.

Blick vom Platz der abgegangenen Nordbastion auf die nördliche Vorburg
Links unten stehen die Reste der Kapelle, rechts davon schließt sich ein Wachhaus an. Die aufsteigende Treppenrampe stammt aus dem 19. Jhdt. Mittig ist das große Fenster des ehemaligen Söllers zu sehen.

Neuzeitliche Treppe zum Burgeingang
Der Burgeingang befindet sich gegenüber der Burgschänke. Er ist über eine neuzeitliche Treppe zu erreichen.

Löwenverzierte Säulenstühle der Renaissanceanlage
Diese wurden bei Aufräumarbeiten im 19. Jhdt. sichergestellt und fanden an dieser Stelle einen neuen Platz.

Innerer Hof mit Treppenturm von 1518
Der Hof war einst bebaut. 1668 wurde die Außenmauer gesprengt und 1865 erneuert, dabei entstand der neue Innere Hof.

Treppenabgang zur Sterbekammer
In der fensterlosen Felskammer ist ein kleines Informationszentrum mit Exponanten und Medieninformation rund um den Nanstein und Sickingen.

Sterbekammer des Franz v. Sickingen (2017)
Nachdem das Feuer auf den Wohnbereich anhielt, wurde Franz in einen sicheren Kellerraum verbracht, von wo aus er noch die nächsten 4 Tage den Kampf leitet, dann aber auch die Notwendigkeit der Kapitulation erkannte. Am 7.Mai 1523 starb Franz in diesem düsteren Raum.

Franz v. Sickingen Büste
Büste des Franz v. Sickingen in der sog. Sterbekammer auf Nanstein, Juli 2017

Weitere Felskammern hinter der Sterbekammer
Am hinteren Ende der Sterbekammer gelangt man tiefer in die in den Fels geschlagenen Räume.

Zwei Schießöffnungen im hinteren Bereich der Felskammer
Aus den beiden sich nach NW öffnenden Scharten kan auf den Zwischenhof und die dahinter liegende Zwingermauer gewirkt werden.

Überbauung der Sprenglücke von 1668
Vom Nordostausgang aus dem Treppenturm gelangt man auf den Gang, der zum Palas und dem Söller über dem heutigen Eingang führt.

Ostabschluss des Kernfelsens
Der Sandsteinfelsen wurde glatt abgeschlagen, um einen Platzgewinn für sich an den Fels anlehnende Zusatzbebauung zu erhalten. Der Fels ist von den vorgelagerten Bauelementen (Schildmauer, Palas) abgetrennt.