Der Palas
Der Palas
Ćberblick
Der Palas ist ein zentraler Bestandteil der mittelalterlichen Burg und bezeichnet das WohngebƤude, in dem der Burgbesitzer und seine Familie lebte und Hof hielt. Er war oft das grƶĆte und reprƤsentativste GebƤude auf der Burg. Er diente als Wohntrakt und auch als Ort für wichtige gesellschaftliche Ereignisse, Versammlungen und Amtshandlungen. Viele Palasbauten hatten auch eine kleine Kapelle oder einen Gebetsraum für religiƶse Einkehr. Die Architektur des Palas variierte je nach hierarchischer Stellung des Eigners und Zeit.
Lage in der Burg
Der Palas liegt häufig an einer wenig gefährdeten Burgseite, im Idealfall weit von der Angriffsseite entfernt. Sofern eine Schildmauer oder ein Bergfried den Schutz des Palas vor feindlichem Flachfeuer leisten konnten (Alt-Wolfstein, Landeck, Frankenstein), rückte der Palas dichter an den Schild heran. Die Mauerstärken des Palas waren geringer als die der Wehrbauten und Ringmauer.
Beispiele von rekonstruierten Palasbauten auf PfƤlzer Burgen
Architektonische Merkmale:
Der Palas wurde meist aus Stein gebaut, um StabilitƤt und Schutz zu gewƤhrleisten. In frühen Burgen konnte auch Holz verwendet werden. Der Palas war oft das grƶĆte GebƤude auf der Burg und konnte mehrere Stockwerke umfassen. Die Form variierte, war aber hƤufig rechteckig oder quadratisch. Der Palas hatte die grƶĆte WohnflƤche, groĆe Fenster und bot den meisten Komfort. Aktuelle Fotos reprƤsentativer Palasfenster auf Burgruinen:
Im unteren Geschoss waren normalerweise Küchen- und Vorratsräume untergebracht, die der Zubereitung von Speisen für die Bewohner und Gäste dienten. Daneben existierte unter dem Erdgeschoss oft noch ein kleinerer, gewölbter Kellerraum zur Lagerung von Lebensmitteln (Gräfenstein).
Im 1. Obergeschoss befand sich der beheizbare Rittersaal (GroĆer Saal). Er war zugleich reprƤsentatives und gesellschaftliches Zentrum der Burg. Hier wurden die FestĀlichĀkeiĀten abgehalten. Der groĆe Saal nahm dabei die gesamte GrundflƤche des GebƤudes ein. Man konnte ihn hƤufig über eine eigene Freitreppe erreichen. Der Saal hatte meist einen eigenen Kamin und auch die InĀnenĀausĀstatĀtung und das ƤuĆere ErĀscheiĀnungsĀbild spiegelten Macht und ReichĀtum des Burgherren wiĀderĀ. Die Fenster waren im Hochmittelalter noch oft klein und schmal, um die Verteidigung zu unterstützen. Die Fensterƶffnungen wurden aber ab dem 14. Jh. grƶĆer, um mehr Licht hereinzulassen. Die Fenster besaĆen dann oft Sitznischen (GrƤfenstein, Lichtenberg, Trifels) und boten einen grandiosen Ausblick.
Weitere Geschosse dienten der Herrschaft und hochgestellten GƤsten als Wohn- und SchlafgemƤcher. Diese RƤume waren oft mit Kaminen ausgestattet.
Der Palas hatte in der Regel ein steiles Satteldach, das überwiegend mit Schindeln oder Ziegeln gedeckt war.
Entwicklung im Laufe der Zeit:
Im ausgehenden Mittelalter entwickelte sich der Palas weiter und gewann an repräsentativer Bedeutung. Während frühe Palasse oft mit einfachen, funktionalen Strukturen aufwarteten, wurden spätere Palasse zunehmend aufwändiger gestaltet, erhielten eine üppige Durchfensterung und kunstvolle Verzierungen bei zunehmend komfortableren Wohnbedingungen.
Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit. Ut elit tellus, luctus nec ullamcorper mattis, pulvinar dapibus leo.