Burgenkunde
Zerstörung von Burgen in der Pfalz: Logbuch
- Vorbemerkungen
- Burgenbau in der Pfalz
- Über das Recht, Burgen zu bauen
- Zur Burgbautechnik im Mittelalter
- Burgtypen
- Sonderform: Die Felsenburg
- Sonderform: Die Ganerbenburg
- Fliehburg als “frühe” Befestigung
- Die salierzeitliche Turmburg
- Die Burg in der Stauferzeit
- Ausbau zur “Kanonenburg”
- Das Burgsterben in der Pfalz
- Logbuch der Zerstörung von Burgen
Hier meine Liste der passiven und aktiven Zerstörung von Pfälzer Burgen, gruppiert nach Anlass und Zeitpunkt, jedoch ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
1. Aufgabe der Burg
durch den Burgbesitzer wegen einer besser gelegenen Alternative:
- Ende des 13. Jhdt.: Wilgartaburg zugunsten der Falkenburg
- Anfang 14. Jhdt.: Altscharfeneck zugunsten von Neuscharfeneck
2. Zerstörung durch Fehden "Kleine Reiterer" oder Kriege "Große Reiterei"
- 1406: Altdahn und Neudahn während des sog. “Vier-Herrenkrieges” , beide jedoch wieder aufgebaut
- 1470: Ruppertsecken, Erfenstein u. Wachtenburg in der “Weißenburger Fehde” zwischen KF Friedrich I. und Herzog Ludwig I. v. Pfalz-Zweibrücken
- 1523: Nanstein, allerdings wieder aufgebaut
- 1523: Drachenfels in der “Sickingenschen Fehde” zwischen Franz v. Sickingen und den Truppen des Erzbischofs von Trier, des Landgrafen von Hessen und des KF v.d.Pfalz. mit dem Verbot des Wiederaufbaus
- 1666: Altenbaumburg,
- 1668: Nanstein, Neu Baumburg u. Hohenecken während des Feldzugs des pfälzischen Kurfürsten gegen Lothringen
3. Schleifen von Raubritterburgen
- 1281: Lichtenstein (bei Neidenfels).
- 1456: Montfort durch Truppen des Erzbischofs v. Mainz und des KF Friedrich I. v.d. Pfalz
4. Zerstörung im pfälzischen Bauernkrieg 1525
zumeist durch Abbrennen:
- Lindelbrunn, Scharfenberg. Vom lothringischen Bauernhaufen zerstört: Burg Guttenberg. Vom elsässischen Kolbenhaufen zerstört: Landeck
- Altleiningen, Hohenecken, Madenburg, Meistersel, Neudahn, Neuscharfeneck und Wolfsburg wurden wieder aufgebaut
5. Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg:
- 1633: Geschützturm Kleinfrankreich bei Berwartstein, Meistersel, Gräfenstein, Rietburg, Wolfsburg.
- 1634 Neuscharfeneck durch Sprengung,
- Schwere Schäden erlitten: Moschellandsburg, Burg Spangenberg, Wegelnburg
6. Zerstörung in Réunionskriegen (1680) oder Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688 -1697)
durch Truppen Ludwig XIV., meist durch Sprengung in Verbindung mit Anzünden im Jahr 1689:
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- 1680: Madenburg und vmtl. auch Landeck durch franz. Truppen des General Montclar
- 1680: Wegelnburg durch Sappeure Montclars
- Burg Altleiningen, Burg Battenberg, Burg Spangenberg, Elmstein, Hambacher Schloss (auch genannt: Kästenburg o. Marxburg), Hardenburg (zu Teilen, insb. das Westbollwerk), Hohenecken, Kaiserpfalz Kaiserslautern, Krobsburg, Moschellandsburg (auch genannt: Landsburg), Neidenfels, Neudahn, Neuleiningen, Wachtenburg (Bergfried)
7. Zerstörung im Ersten Koalitionskrieg (1792 - 1797)
- 1794: Hardenburg durch französische Revolutionstruppen
8. Natürliche Zerstörung durch Blitzeinschlag
- 1561: Berwartstein
- 1602: Trifels
- 1560: Ramburg wurde nach Blitzeinschlag als Wohnschloss wieder aufgebaut
9. Steinraub
Nutzung brachliegender Burgen als “Steinbruch”. Nahezu alle Pfälzer Ruinen bis ins 19.Jh. hinein betroffen.