Als Reichsburg und später als Ganerbenburg lange Zeit wehrtechnisch "vernachlässigt"

Zur Entwicklung der Wehranlage bis zum Bauernkrieg

Wie im Kapitel »Geschichte kompakt ausgeführt, wurde die Madenburg nach den Eroberungen durch KF Friedrich I. v.d. Pfalz (1470) im Weißenburger Krieg, im Bauernkrieg (1525) und im Markgrafenkrieg (1552) innerhalb von 80 Jahren dreimal eingenommen, sei es im Handstreich oder sei es durch kampflose Übergabe.   Das zeugt nicht gerade von einer furchteinflößenden und abschreckenden Wehrfunktion und Burgbewaffnung zu jener Zeit. Das verwundert nicht wirklich, war die Madenburg doch bis zum Bauernkrieg  noch im wehrtechnischen Zustand der Stauferzeit stehen geblieben.

Für Um- und Erweiterungen, mit denen man den  gestiegenen Anforderungen durch Pulverwaffen seit Ende des 14. Jahrhunderts hätte begegnen können, fehlte es an Geld und Einigkeit unter den Gemeinern. Die Madenburg, im 14. Jhdt.  noch im Besitz der chronisch klammen Grafen von Leiningen-Dagsburg wurde von diesen nicht selbst bewohnt. Damit entfiel ein weiterer denkbarer  Treiber, die  Burg zum Machtsymbol bzw. Prestigeobjekt auszubauen, wie wir es im pfälzer Raum bei der Hardenburg,  dem Nanstein oder dem Neuscharfeneck sehen.

Stattdessen geriet die Madenburg in einen wehrtechnischen Abwärtsstrudel, der mit der Verpfändung von Burganteilen begann und erst durch den Aufkauf der Anteile aller Gemeiner durch Junker von Heydeck 1488 gestoppt wurde. Das rechtliche Konstrukt der Ganerbenburg ab 1372 war zudem nicht förderlich für Investitionen in Waffen und Wehrbauten. Häufig reichten die Gelder noch nicht einmal für den (Mindest-)Erhaltungsaufwand. Die Ganerbenburg galt vielmehr als Kapitalanlage, die primär auf die Einnahmen der Zugehörden gerichtet war, die im Fall der Madenburg aus den Dörfern Arzheim, Eschbach Ranschbach, Waldhambach, Waldrohrbach, Nußdorf, Mühlhausen, Spirkelbach und dem abgegangenen Serflingen bestanden. Wir wissen, dass Bischof Georg  1516 die Madenburg von Ulrich von Württemberg für 14.000 Gulden und der Zusicherung erwarb, dass die Zugehörden jährlich einen Ertrag von 600 Gulden abwerfen würden.

Es ist unklar, ob Johann v. Heydeck und/oder Ulrich von Württemberg  in die Wehrertüchtigung der Madenburg investierten. Größere Baumaßnahmen sind erst durch das Hochstift Speyer nach dem Bauernkrieg 1525 nachgewiesen.

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