Ausbau zur Kanonenburg nach dem Bauernkrieg

Barbakane (Vorwerk)

Madenburg, Rekonstruktionsvorschlag Madenburg um 1595
Schildmauer mit überdachter Wehrplattform, Halsgraben mit Palisadensperre, dahinter Barbakane (Vorwerk). Links unten in der Schildmauer erkennt man die Ausfallpforte.

Eine Barbakane ist ein der eigentlichen Burgbefestigung vorgelagertes Verteidigungswerk. Die madenburger Barbakane wurde erst nach den Zerstörungen im Bauernkrieg errichtet und schützte den Eingang, der sich in der dahinter erhebenden äußeren Schildmauer befindet. Um das Eindringen des Feindes durch den Halsgraben zur Barbakane zu verhindern, wurde die Engstelle des Halsgrabens durch eine Holzbarrikade gesperrt.

Schießscharten für Handwaffe in der Barbakane der Madenburg
Zwei trichterförmige Schießstände für Handwaffen in der Barbakane

Der Besucher findet heute beim Betreten der Anlage rechterhand vor dem rundbogigen Tordurchgang zwei noch gut erhaltene trichterförmige Schießstände für Handwaffen mit Wirkungsbereich nach Westen und Nordwesten.

Schießscharte für Handwaffe in der Barbakane der Madenburg
Scharte für einen Haken oder eine Muskete für Schützen im Knieend- oder Liegendanschlag in der Westseite der Schildmauer mit Wirkungsbereich flankierend vor die Barbakane. Die Schartenöffnung ist für eine Kanone zu klein.

Es handelt sich nicht um Kanonenscharten: Selbst eine kleine Kanone auf einer Kasemattlafette hätte eine innere Öffnung von ca. 30 x 30cm für das Richten erfordert.

Im Fall einer Eroberung der Barbakane hätte die Besatzung auf das Innere Burggelände ausweichen können.

Die Barbakane war möglicherweise überbaut.

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