Brunnen und Zisternen

Brunnen und Zisternen

Wasserversorgung auf Burgen – Ɯberblick

FĆ¼r das Leben auf der Burg, insbesondere im Belagerungsfall war die Wasserversorgung aus Brunnen und Zisternen von entscheidender Bedeutung und bereits in der Bauplanung zu berĆ¼cksichtigen. FĆ¼r die Ermittlung des Bedarfs war zwischen Trink- bzw. Kochwasser und dem Brauchwasser zu unterscheiden. Die Versorgung mit Wasser gestaltete sich auf Felsenburgen der Pfalz besonders schwierig, da das Bohren eines Brunnens durch den Burgfelsen bis zu wasserfĆ¼hrenden Schichten langwierig und teuer und nicht immer von Erfolg gekrƶnt war. Hier findet man verschiedenste Zisternen in hoher Anzahl.

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Der Burgbrunnen

Ideal war es, wenn eine Brunnenbohrung in der Kernburg erfolgreich verlief. Teilweise mussten tiefe Bohrungen bis zu wasserfĆ¼hrenden Schichten unternommen werden (Berwartstein 74 m , Madenburg: 64 m, Nanstein: 120 m, Neuscharfeneck: 30 m, Trifels: 55 m, Grafendahn Oberburg: k. A.,Ā  Altdahn Unterburg: k. A.), was oft mehrere Jahre in Anspruch nahm.Ā  So beanspruchte das spiralfƶrmige Abteufeln des Brunnens auf Burg Berwartstein rund 50 Jahre, bis man in 103 Meter Tiefe auf Wasser stieƟ. Durch innovative strƶmungstechnische Lƶsungen war es gelungen, die Sauerstoffversorgung der Steinmetze im Brunnenschacht sicherzustellen.

Sodbrunnen reichten nicht bis zum Grundwasserspiegel hinab, sondern nur bis zu einer wasserfĆ¼hrenĀ­ den Schicht im Gestein, d.h., sie mussten nicht so tief abgeteuft werden.

Bei Tiefbrunnen wurde des Wasser i.d.R. mit einer Haspel / Winde gefƶrdert und in Eimern in die Hauptburg zum Endverbraucher gebracht wurde. Auf Meistersel, der Madenburg und dem Trifels kam das Tretrad zum Einsatz, denn das Wasserschƶpfen war eine mĆ¼hselige Arbeit.Ā 

Um Verschmutzungen vorzubeugen, wurde die Brunnenrƶhre oft mit einem Brunnenhaus oder -turm umgeben (Madenburg, Falkenburg, Meistersel, Trifels, Falkenstein, Wegelnburg).Ā 

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Zisternen

In Zisternen (Becken oder Kammern) wurde OberflƤchen- und Dachwasser nach Regenfall oder Schneeschmelze aufgefangen. Zu unterscheiden sind Tank- und Filterzisternen. Sie sind durchschnittlich 2 ā€“ 6 m tief und ebenso breit und lang.Ā 

Tankzisternen sind Ć¼berdeckte, in den Boden eingelassene Kammern mit abgedichteten WƤnden. Die Tankzisternen in den Kernfelsen auf Meistersel, Altdahn und Neu-Dahn wurden erst nach Felssturz fĆ¼r den Betrachter gut sichtbar.Ā Ā 


Zur Anlage von Filterzisternen wurde in der Mitte einer Grube ein mit Steinen ausgekleideter Schƶpfschacht angelegt, der seitlich abgedichtet wurde, im untersten Abschnitt aber wasserdurchlƤssig blieb. Eine FĆ¼llung aus Sand / Kies und kleinen Steinen filterte das aufgefangene Wasser, das dann im unteren Teil der Grube in den Schƶpfschacht einsickerte.

OberflƤchenwasser wurde hƤufig mit in den Fels gemeiƟelten Wasserrinnen zur Zisterne geleitet.Ā 

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Externes HeranfĆ¼hren

In Friedenszeiten war auch der Einsatz von Wassereseln, die zwischen Wasserentnahmestellen im Umland und der Burg pendelten, Ć¼blich.

Auf Neuscharfeneck fĆ¼hrte man mit Hilfe einer Deichelleitung Frischwasser aus einer nahegelegenen Quelle Ć¼ber den Halsgraben in die Burg. Deichelleitungen waren aus Holz- oder Ton gefertigt, seltener aus Blei.Ā 

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Vertiefung des Wissens

Die Wasserversorgung auf einzelnen Burgen ist hier vertiefend dargestellt.

Altdahn
Berwartstein
Falkenburg
Hardenburg
Meistersel
Neudahn
Neuscharfeneck
Trifels
Wegelnburg

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