Die Wasserversorgung auf der Falkenburg

Im Belagerungsfall war die Wasserversorgung einer Burg von entscheidender Bedeutung. Diese gestaltete sich auf Felsenburgen generell schwierig, da das Bohren eines Brunnens durch den Burgfelsen bis zu wasserführenden Schichten langwierig und teuer und nicht immer von Erfolg gekrönt war. Dennoch findet sich ein solcher Brunnen in der Oberburg von Falkenburg, der eine ähnliche Tiefe wie auf Burg Berwartstein erreicht. Er wurde per Hand mit Hammer und Meißel spiralförmig sehr tief aus dem Gestein geschlagen (Fachbegriff “Abteufen”), was lange dauerte und auf Berwartstein etwa 50 Jahre dauerte. Ähnlich lange dürfte die Bohrung auf Falkenburg benötigt haben. Das Brunnenwasser wurde vermutlich mit Hilfe eines Tretrades, ähnlich wie auf Burg Meistersel, gefördert. So betätigt ein Inventar aus dem 17. Jh., dass “(..) beim bronnen ein radt darinnen man gehet (..)” die Existenz eines Tretrades. Balkenlöcher an der Felswand im Norden belegen weiterhin, dass der Brunnen von einem Brunnenhaus umgeben.  Mit dem Brunnen wurde die Versorgungssituation der Oberburg massiv verbessert.

Neben einer ausreichenden Verfügbarkeit von Frischwasser zum Kochen oder Trinken war immer auch genügend Brauchwasser zu bevorraten, z.B. als Löschwasser in der Nähe von potenziellen Brandherden. So befindet sich in der Oberburg der Falkenburg unmittelbar am Backhaus eine Zisterne.

Auch die während einer Belagerung in der Burg verbleibenden Tiere (Rösser, Milchkühe oder -ziegen, Schlachtvieh) waren zu versorgen. Auf Falkenburg wurden hierzu zwei große Wasserbecken nahe des Torhauses der Unterburg angelegt. In diesen Becken sammelte sich das Wasser, welches über in den Burgfels getriebene Wasserrinnen zum niedersten Punkt geleitet wurde. Bei Trockenheit konnte Wasser aber auch mit Wasserseln herbeigeschafft werden oder man befüllte die Becken mit Frischwasser aus dem Brunnen.

Aus Mangel an Wasser wäre eine Belagerung der Falkenburg sicherlich nicht zu Ende gegangen.