Bebilderte Baubeschreibung der Burg Scharfenberg

Blick von Scharfenberg auf die Rheinebene im Osten
Blick von Scharfenberg auf die Rheinebene im Osten

Mauerwerk der Oberburg und Schutthügel über westlichem Hof
Mauerwerk der Oberburg und Schutthügel über westlichem Hof

Trümmerschutt auf der Westseite der Unterburg
Der grƶĆte Teil der westlichen Unteburg liegt noch unter Schutt. Sie war von einer mehrfach geknickten Ringmauer ohne Flankierungstürme umzogen. Lediglich die hier abgelichtete ƤuĆerste Nordwestseite wurde ausgespart.

Blick in den Ringgraben von Nordwesten
Der umlaufende Burggraben war in den Felsen eingeschrotet und mit einer Mauer eingefasst. Die Mauerkrone ist neuzeitlich.

Westlicher Ringgraben nach Restaurierung 2025
Der umlaufende Burggraben war in den Felsen eingeschrotet und mit einer Mauer eingefasst. Die Mauerkrone ist neuzeitlich restauriert.

Neuzeitliche Stützmauer unterhalb des Bergfrieds
Die vom Absturz bedrohte Felsplattform unterhalb des Bergfrieds wurde in den 1990er Jahren mit einer Stützmauer unterfangen.

Restaurierte Pforte zur WƤchterkammer
WƤhrend der Sanierungsarbeiten 1995 und 2025 wurde die Nordostecke mit der Pforte zur WƤchterkammer saniert.

Türartige Ćffnung zur WƤchterstube
Die Pforte in der Stützmauer unterhalb des Bergfrieds gibt Rätsel auf. Vermutlich handelt es sich hierbei um den Eingang zu einer Wächsterstube. Keinesfalls ist das eine Ausfallpforte (Poterne), da keine erkennbare Verbindung zum Burginneren besteht.

Unterburg mit Brunnenturm und Innenseite Bering
In der nordöstlichen RIngmauer der Unterbuirg sind zwei Reihen von Konsolsteinen zu erkennen. Diese könnten auf ein zweigeschossiges Gebäude hindeuten, welches aber dem dort später erbauten Brunnenturm weichen musste. Wahrscheinlicher aber stützten die Konsolen einen Wehrgang.

Südlicher Mauerbering der Unterburg
Die südliche Ringmauer zeigt sich nach jüngsten Restaurierungen neu verfugt und mit ausgebesserter Mauerschale.

Neuzeitlicher Treppenaufgang zur Oberburg
Die heutige breite Steintreppe entspricht nicht dem mittelalterlichen Original. Der Zugang in die Kernburg führte damals aus der Unterburg zunächst über eine Felsentreppe auf ein gemauertes Podest. Von dort gelangte man auf einer Holzkonstruktion hoch zur Pforte, die sich auf halber Höhe des Kernfelsens öffnet. Der weitere Aufgang zur Oberburg führte weiter durch einen Felstunnel.

Felspforte zur Oberburg
Die Pforte zeigt heute noch in etwa den Zustand, wie er auf Litografien des 19. Jahrhnderts abgebildet ist. Vom linken Pfosten hat sich nur der obere Teil erhalten. Hinter dem Tor befindet sich ein in den Kernfels gemeiĆelter kleiner Raum für die hier eingesetzte Torwache.

Ostseite des Kernburgfelsens mit Treppenaufgang
Der Kernburgfelsen auf der Ostseite fƤllt etwa 8 Meter senkrecht zur Unterburg ab. Die Treppe zur Oberburg ist neuzeitlich und nach Ansicht vieler “zu breit geraten”.

Restaurierte Mauerreste in der südwestlichen Unterburg
Restaurierte Mauerreste in der südwestlichen Unterburg

Tonnengewƶlbter Aufgang zur Kernburg
Der Treppenaufgang zur Kernburg zeigt ein Tonnengewƶlbe, das mƶglichweise erst bei Restaurierungen 1861 gemauert wurde.

Tonnengewƶlbter Aufgang zur Kernburg
Ein Tonnengewƶlbe aus kleinen Hausteinen überdeckt den Aufgang zur Kernburg. Er stammt aus einer spƤteren Bauzeit. Der Gang lieĆ sich beim Austritt auf die Felsplattform durch eine zweite Tür verschlieĆen.

Felsplattform der Oberburg
Mit Ausnahme des Hauptturms ist von der ehemaligen Bebauung auf der Felsplattform kaum noch etwas vorhanden.

Aussichtsplattform
Das kleine Podest der Stahltreppe erlaubt einen Blick entlang der Westseite des Zentralfelsens auf den ehemaligen Hof der westlichen Unterburg.

Gesicherte Felsspalte im Norden des Kernburgfelsens
Lithografien aus dem 19. Jahrhundert zeigen, dass dieser Felsspalt dereinst mit einem romanischen Türbogen überbaut war. Es kann vermutet werden, dass man durch die Tür einen in Holzbauweise errichteten Altan betreten konnte. Allerdings fehlen die Konsolen zur Befestigung. Denkbar auch, dass hier ein Lastenaufzug für die Logisitk der Oberburg stand. Auch ist ein Aborterker an dieser Stelle nicht auszuschlieĆen.

Steinmetzzeichen
In der unteren Steinlage an der Nordseite der Oberburgbebauung ist ein Steinmetzzeichen zu erkennen.

Bebauung des westlichen Oberburgfelsens
Aus den wenigen Bauresten auf der Westseite lƤsst sich trotzdem schlieĆen, dass der Felsens hier mit zwei vermutlich mehrgeschossigen GebƤuden bebaut war.

Südliche Umfassungsmauer der Oberburgbebauung
An den Kernburgfelsen waren WohngebƤude angelehnt. Von der kleinen neuzeitlichen Plattform lassen sich deren Reste gut erkennen.

Schuttberg an der Westseite
Zwischen der in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Ringmauer und dem Kernfelsen lag einst ein Burghof. Dieser liegt heute unter den Trümmerbergen aus dem Bauernkrieg verschüttet. Denkbar, dass hier an die RIngmauer angelehnte Funktionsbauten standen.

Freistehendes Gebäude im Südwesten der Anlage
Bei den jüngsten SanierungsmaĆnahmen 2022-2025 auf Burg Scharfenberg wurden die Fundamente eines dort an die westliche Ringmauer der Unterburg angelehnten GebƤudes freigelegt.Dessen FUnktion ist unklar.

Scharfenberg TurmlƤngsschitt Hartung 1917
Hartungs Skizze zeigt den eigentümlichen architektonischen Aufbau des Turms, der so gar nicht zu einem wehrhaften Bergfried passen will. Der Bereich unterhalb der hohen Zugangspforte besteht aus einem bis zum Felsgrund hinabreichenden quadratischen Schacht mit einer SeitenlƤnge von ca. 120cm. Darüber befindet sich aufgrund des zurückgesetzten Mauerwerks ein grƶĆerer Innenraum, der in zwei Etagen unterteilt und durch eine Holzbalkendecke abgetrennt war. Die Decke ruhte auf jeweils vier gegenüberliegenden Konsolsteinen. Jede dieser Ebenen war durch ein schmales 110cm hohes Fenster erhellt. Man kann sich hier durchaus ein GefƤngnis vorstellen.

Scharfenberg TurmlƤngsschitt Hartung 1917 und Fotos
Hartungs Skizze zeigt den eigentümlichen architektonischen Aufbau des Turms, der so gar nicht zu einem wehrhaften Bergfried passen will. Der Bereich unterhalb der hohen Zugangspforte besteht aus einem bis zum Felsgrund hinabreichenden quadratischen Schacht mit einer SeitenlƤnge von ca. 120cm. Darüber befindet sich aufgrund des zurückgesetzten Mauerwerks ein grƶĆerer Innenraum, der in zwei Etagen unterteilt und durch eine Holzbalkendecke abgetrennt war. Die Decke ruhte auf jeweils vier gegenüberliegenden Konsolsteinen. Jede dieser Ebenen war durch ein schmales 110cm hohes Fenster erhellt. Man kann sich hier durchaus ein GefƤngnis vorstellen.

Buckelquaderummantelung des Bergfrieds
Die im 20. Jh. zur Aufmauerung zerstörter Steinlagen des Buckelquadermauerwerks am Bergfried genutzten Steine wurden aus dem Türmmerschutt der Unterburg entnommen.

Blick von Scharfenberg auf die Reichsburg Trifels Hochformat
Blick von Scharfenberg auf die Reichsburg Trifels Hochformat

Moderne Stahltreppe
Das kleines Podest der Stahltreppe erlaubt einen Blick entlang der Westseite des Zentralfelsens.

Obere Treppen zur Hauptburg
Der schlanke hohe Bergfried war nur über die hochgelegene Pforte betretbar. Vermutlich führte ein Aufstieg in Holzkonstruktion hinauf. Denkbar ist auch, dass ein Steg vom gegenüberliegenden Wohngebäude hinüberführte. Die Konsolsteine, die den Steg hätten tragen können, sind heute nicht mehr vorhanden.

Stumpf des Brunnenturms der Unterburg
Der kleine Turm aus dem 13. Jahrhundert., dessen Reste unterhalb des Bergfrieds in der Unterburg stehen, hat eine LƤngsseite von 5,20 Meter und eine MauerstƤrke von 1,70 Meter. Im Innern ist der Turm quadratisch mit einer SeitenlƤnge von knapp 2 Metern. Er wird allgemein als “Brunnenturm” bezeichnet, obgleich bisher kein Brunnen nachgewiesen werden konnte. Der Turm ist heute verfüllt. Denkbar, dass er stattdessen die Funktion eines Flankierungsturms zum Schutz des Burgtors und des Treppenaufgangs zur Oberburg hatte.

Baubeschreibung Bergfried
Der noch 20 Meter hohe Bergfried steht heute frei. Er war früher noch mindestens 8 Steinlagen höher und trug einst vermutlich noch eine überdachte Wehrplattform. Mit einer Seitenlänge von 6,8 Metern ist er ungewöhnlich schlank. Er wird zwar als Bergfried angesprochen, könnte aber als Gefängnisturm oder Wartturm gedient haben.

Mauerknick in der Ringmauer unterhalb des Bergfrieds
Die Ringmauer der Unteburg knickt in ihrem Verlauf mehrfach stumpf ab. Die hierdurch entstandenen toten Winkel waren nachteilig für die Burgverteidigung, zumal man auf Scharfenberg keine Flankierungstürme findet.

Felsentreppe in die WƤchterkammer
Aus dem Halsgraben führen im Nordosten der Burganlage Stufen eines Aufgangs zu einer in den Felsen geschlagenen Pforte.

Stützmauer unterhalb des Bergfrieds
Die vom Absturz bedrohte Felsplattform unterhalb des Bergfrieds wurde in den 1990er Jahren mit einer Stützmauer unterfangen. Die obere Futtermauer aus 2 bis 3 Steinlagen stammt hingegen bereits aus dem Mittelalter.

Westseite des Bergfrieds mit restauriertem Steinverbund
Die stark beschƤdigte Buckelquaderverkleidung an der Westseite des Bergrieds wurde 1861 wiederhergestellt. Die Westseite zeigt also grƶĆtenteils nicht mehr den originalen Steinverbund.

Restaurierter Burggraben im Norden
Der aus dem Fels geschrotete Burggraben mit der Mauereinfassung auf der Nordlseite (links) kann als Zwingeranlage interpretiert werden.

Schlanker Bergfried mit hochgelegener Eingangspforte von Westen
Der Turmeingang liegt in der Hƶhe von 10 Metern. Damit wurde der Zugang in den Wehrturm erschwert. Vor der Sanierung 1861 war die heute rundbogige Ćffnung rechteckig gewesen. Die in der Westfassade einst vorgesetzten Konsolsteine für die Aufgangsplattform fehlen heute.