Geschichte der Burg Scharfenberg
Die Geschichte der Burg Scharfenberg reicht bis in den Anfang des 12. Jahrhunderts zurück. Sie könnte eine der zahlreichen von Herzog Friedrich von Schwaben, dem Vater Barbarossas, in den Jahre 1116/18 errichteten Reichsburgen zur Sicherung des Trifels gewesen sein.
Lage und strategische Bedeutung
Scharfenberg wurde als Gipfelburg auf dem südöstlichen der an den Trifels folgenden drei Bergkegeln errichtet. Das war eine strategisch bedeutende Lage. Aber eine Burg in Gipfellage mit umlaufender Ringmauer und Graben war wehrtechnisch schwierig zu verteidigen. Scharfenberg stellte kein Machtsymbol dar.

Das Geschlecht der Scharfenberger
Über die Burg gibt es kaum Hinweise im Urkundenmaterial. Dagegen erfährt man mehr vom Geschlecht der Scharfenberger. Mit Berthold (I.) von Scharfenberg 1153-1194 ist ein erster sich nach der Burg benennender Ministeriale bekannt. Der Scharfenberger war Parteigänger des Staufers Friedrich I. „Barbarossa“ und tritt erstmals 1154 und dann noch 1156,1165 und 1168 als Zeuge in Urkunden des Barbarossa in Erscheinung. Danach verliert sich seine Spur.
Berthold I. hatte drei Söhne Konrad, Berthold (II.) und Heinrich. Der älteste und bedeutsamste von ihnen war Konrad, der eine geistliche Karriere einschlug und Bischof von Speyer (1200-1224) und später auch von Metz (1212-1224) war. Mit politischer Finesse gelangte er unter dem Welfen Otto IV. als Reichskanzler in das höchste Staatsamt, das er auch noch nach seinem Seitenwechsel zum Staufer Friedrich II. behielt.
Sein Bruder Berthold II. starb vermutlich bereits 1208 kinderlos.
Die Burg Scharfenberg wurde von Heinrich und seinen Nachfahren bewohnt. Seine Linie bestand noch im 13. Jahrhundert. Mit Peter endete die Scharfenberger Linie 1305 ohne männlichen Nachkommen.
Im Besitz der Abtei Weißenburg
Die Burg fiel zurück an das Reich und wurde im beginnenden 14. Jh. wiederholt veräußert, bis sie 1334 von Johannes, dem Abt des Benediktinerklosters Weißenburg, erworben wurde. In einer Urkunde des Kaisers Ludwig IV (dem Bayer) wird der Weißenburger Erwerb als Reichslehen bestätigt. Die Abtei nutzte Scharfenberg, wie der Historiker Lehmann herausgefunden hat, immer wieder als sicheren Kerker für wichtige Gefangene. 1408 übertrug der Abt die Burg an einen weltlichen Eigentümer, den Edelknecht Wentz von Lensweiler. Dass der Burg zu dieser Zeit kaum noch Bedeutung beigemessen wurde, lässt sich aus der geringen Stärke der Burgbesatzung ableiten. Sie bestand 1439 nur noch aus 4 Edelknechten nebst Wächtern und sonstigen Personals. Nach Streitigkeiten mit dem eingesetzten Verwalter, Ritter Cunz Pfeil von Ulmbach, übernahm 1447 die Abtei selbst wieder die Burghut über Scharfenberg.
Scharfenberg im Fürstenkrieg 1459/62
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhundert wurde Burg Scharfenberg in die als „Fürstenkrieg“ oder auch als „Weißenburger Krieg“ (1459-1462) bekannt gewordene Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog Ludwig („dem Schwarzen“) von Veldenz und dem Pfalzgrafen Friedrich I. („dem Siegreichen“) hineingezogen. Eine kurz davor beurkundeter Burgfrieden des Jahres 1459 hatte noch das Bild einer insgesamt intakten Wehr- und Wohnanlage beschrieben. Das änderte sich jetzt. Ohne an dieser Stelle tiefer ins Detail einzusteigen: Das erstaunliche Ergebnis des Fürstenkrieges für Scharfenberg war, dass trotz der erzielten großen Geländegewinne von Kurpfalz die Abtei Weißenburg letztlich ihren Anspruch auf die Burg an den Herzog Alexander von Pfalz-Zweibrücken verlor.
Der Streit kommt vor Gericht
Damit wollte ich der Abt aber nicht zufrieden geben und es folgte im ausgehenden 15. Jahrhundert eine kostenintensive Fortsetzung der Zwistigkeiten vor den Gerichten, in die sogar die päpstliche Kurie und den Kaiserhof einbezogen waren. Am Ende stand ein Kompromiss „der erschöpften Parteien“, der eine komplexe Lehensfolge als Lösung umschrieb. Dabei erhielt der Abt von Weißenburg die Burg als Reichslehen (zurück), musste aber die Besitzrechte an den Herzog Alexander von Pfalz-Zweibrücken weitergeben, der sie seinerseits an ihm genehme Niederadelige als Afterlehen weitergab.
Während dieser Zeit war die Burg als Streitobjekt zeitweilig unbewohnt und der bauliche Zustand verschlechterte sich zunehmend.
Zerstörung im Bauernkrieg 1525
Ein 1521 vereinbarter Verkauf der Burg nebst „dorfflein oder hofflein Bintersbach“ an den Grafen Ludwig von Löwenstein, den wir als Besitzer der Herrschaft Scharfeneck kennen, kam aus ungeklärten Gründen nicht zustande.
Im Bauernkrieg 1525 räumte die Besatzung angesichts des anrückenden Bauernhaufens die Burg. Diese war angesichts der bautechnischen Vernachlässigung damals schon nicht mehr wehrhaft. Eine Nachrüstung für den Kampf mit Feuerwaffen war unterblieben. So konnten die Bauern die Burg kampflos besetzen. Wohl aus Enttäuschung über die geringe zurückgelassene Beute steckten sie sie in Brand . Ein Wiederaufbau der niedergebrannten und zerbrochenen (geschliffenen) Burg Scharfenberg erfolgte nicht mehr. Sie ist seit 500 Jahren Ruine,.