Mehr zur Stadt Wolfstein und Burg Neu-Wolfstein
Im Jahr 1275 verlieh König Rudolf I. v. Habsburg dem Flecken Wolfstein die Stadtrechte und ließ ihn befestigen. Die nahe gelegene Burg „Woluistein“ (Alt-Wolfstein) genügte den Anforderungen zur Sicherung der königlichen Macht nicht mehr. In der Folge wurde oberhalb von Wolfstein die Burg Neu-Wolfstein errichtet. Sie wurde 1324 erstmals urkundlich erwähnt. Neu-Wolfstein wurde 1503 schwer beschädigt und von Kurpfalz 1608 wieder aufgebaut. Ihr damaliges Aussehen ist in einem Merian-Kupferstich festgehalten, der als Vorbild für die Rekonstruktion diente.
Den 30jährigen Krieg scheint die Burg leidlich überstanden zu haben. Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges eroberten die Franzosen 1688 Stadt und Burg und ließen die Burg in Fronarbeit abreißen. 1798 verstaatlichte Frankreich die Burg, die da schon ruinös war und von Wolfsteiner Bürgern als Steinbruch genutzt wurde. Heute befindet sich in der Burg eine Gedächtnisstätte für Weltkriegstote.
Über die Burg Alt-Wolfstein
Obgleich erst 1275 erstmals in einer Urkunde erwähnt, wird jedoch allgemein angenommen, dass die Burg Alt-Wolfstein bereits in der Mitte des 12. Jahrhunderts erbaut wurde. Die Dokumentenlage zu Alt-Wolfstein ist dürftig. Immerhin erfahren wir, dass die alte Reichsburg sich im Jahr 1363 in Ganerbenbesitz von Angehörigen des Geschlechts derer von Sponheim befand. Unter deren Herrschaft war Alt-Wolfstein eine berüchtigte Raubritterburg. Mit dem Aussterben der Sponheimer 1437 fielen deren Anteile je zu Hälfte an Baden und Veldenz. Der Veldenzer Anteil gelangte 1444 nach deren Aussterben an Pfalz-Zweibrücken. Im Fürstenkrieg gegen Kurpfalz gelangten die Zweibrücker Anteile 1462 an Kurpfalz. Kurfürst Friedrich I. v. d. Pfalz besaß nun 70% der Anteile. 1504 während des Landshuter Krieges gelang es Pfalz-Zweibrücken, die Burg im Handstreich zu erobern. Der pfälzische Kurfürst, inzwischen Philipp, konnte das nicht untätig geschehen lassen und zerstörte die Burg Alt-Wolfstein bei der Rückeroberung noch im selben Jahr. Sie war fortan kurpfälzisch, wurde aber nicht wieder aufgebaut und diente v.a. im 19. Jh. als Steinbruch. Ausgrabungen und Sicherungsmaßnahmen erfolgten seit den 1960er Jahren und zuletzt 2012/2013 (Stahltreppe, Turmplattform).