Steinenschloss: Bebilderte Baubeschreibung

Steinenschloss aus Osten
Am Zusammenfluss der Rodalb und des Schwarzbaches liegt auf einem Ausläufer des Schlossberges etwa 295 Meter über dem Meeresspiegel und 48 Meter über der Talsohle die Burgruine Steinenschloss

Erscheinigungsbild der Anlage
Der äußere Bering hat im Grundriss etwa die Form eines Bügeleisens, dessen Spitze nach Süden zeigt. Er ist in seinem Verlauf dem Gelände der Bergnase angepasst.

Halsgraben und Schildmauer
In der Schildmauer erkennt man auch Buckelquader. Man nimmt an, dass zur Erbauung des Bergfrieds das Steinmaterial aus dem Halsgraben gewonnen wurde und zum Transport auf die Baustelle die Nordmauer niedergelegt und später neu errichtet wurde.

Außenseite der Ostmauer der Unterburg
Das durchgehend 1,80 Meter starke Außenmauerwerk besteht aus glattbehauenen, mittelgroßen Sandsteinquadern salischen Ursprungs. Links der steil abfallende Hang, der die Anlage eines Burggrabens obsolet machte.

Südliche Kammer der Abortanlage für Abwasser
Die südliche Kammer hat wohl überwiegend zur Aufnahme des Abwassers gedient, zumal im Innenraum noch ein Felsblock steht und keine Entsorgungsöffnung vorhanden ist.

Nördliche Kammer der Abortanlage
Bei der nördlichen Kammer handelt es sich nach den Grabungsbefunden um einen Abortschacht. WIr blicken auf die Entsorgungsöffnung.

Blick nach Süden entlang d. Palaswand
An der Außenseite der östlichen Ringmauer ist eine aufwändige Abortanlage mit zwei Kammern mit Abmessungen von 9 x 4 m dem Palas vorangesetzt. Sie ist der zweiten Bauphase Mitte des 12. Jhdts. zuzurechnen.

Burgweg zum Tor
Der ursprüngliche Burgweg führte an dem westlichen Berghang entlang zur etwa drei Meter breiten Toranlage.

Wachräume in der Toranlage
Im Inneren der Toranlage schließen sich beidseitig Räume an, die vermutlich als Wachräume dienten. Die Breite des Tors betrug 3m und erlaubte auch den Einlass von Fuhrwerken.

Brücke über Torgraben
Die neuzeitliche Brücke liegt auf einem Felsblock vor dem Tor auf, der als Brückenauflage diente. Damit kann das Vorhandensein einer Zugbrücke ausgeschlossen werden.

Rekonstruktion des Torbogens
Im Bauschutt vor dem Tor wurden elf Torbogensteine freigelegt, die eine Berechnung der Torbreite und nach Anfertigung der fehlenden fünf Steine die Rekonstruktion im Jahre 1982 ermöglichten.

Wächterkammer
Unmittelbar nördlich des Tores befand sich eine kleine Kammer mit erhaltener Türschwelle- wohl eine Pförtner- oder Wachstube. Im Bildhintergrund erkennt man die Reste der Oberburg.

Wachräume in der Toranlage
Auf der südlichen Seite des Tores lag ein etwa 30 Quadratmeter großer Raum, der als Kaserne für die Burgbesatzung gedient haben könnte.

Das Panoramafoto zeigt die ausgedehnte Unterburg
Neben den Gebäuden im Torbereich haben sich nur noch Mauerreste in der Unterburg erhalten. Die Feuerstelle rechts im Bild könnte auf eine Schmiede oder einen Handwerksbetrieb mit Feuerstelle hindeuten.

Mauerreste eines Nebengebäudes im Westbereich der Unterburg
In der Unterburg sind einige Mauerzüge im Bauschutt erkennbar. Hier standen einst Wirtschaftsgebäude.

Wohnbau in der Nortwestecke der Unterburg
In der Nordwestecke der Unterburg befindet sich das Erdgeschoß eines größeren Gebäudes von 10 Meter Länge und 6,60 Meter Breite, mit der Türöffnung an der Südostecke des Hauses. Nach Norden lehnt sich der Raum an den Fels an.

Speisung der Tankzisterne aus der Oberburg
Die Tankzisterne wurde durch Wasser aus der Oberburg gespeist, welches durch eine Wasserrinne eingeleitet wurde

Kleine Tankzisterne zwischen Unter- und Oberburg
In der Mitte der Kante zwischen Ober- und Unterburg ist eine kleine Tankzisterne, die mit Wasser aus der Oberburg gespeist wurde. Die Wanne der rechteckigen Tankzisterne (1,75m breit, 2,25m lang, 1,80m tief), wird links (Nordseite)und oben (Osten) vom Felsen gebildet, während die beiden anderen Seiten aus Sandsteinen bestehen.

Positionierung des Bergfrieds
Der mächtige Rundturm wurde zur Verstärkung der Hauptangriffsseite erst Mitte des 12.Jhdts eingefügt. Der Innenraum weist einen Durchmesser von rund 8,5m auf. Die Wandstärke beträgt 2,5m.

Mächtige Rundturm in der Feindrichtung
Die Innenschale mit glatten Quadern war fast durchweg fünf Meter hoch erhalten, die Außenhülle aus Buckelquadern wurde erst bei Restauriserungsmaßnahmen im 20. Jhdt. ergänzt. Der Innenraum weist einen Durchmesser von rund 8,5m auf. Die Wandstärke beträgt 2,5m.

Auffahrt zur Oberburg
Von der Unterburg aus erreicht man den oberen Burgbereich durch eine 2,50 Meter breite, in den Fels gehauene, Auffahrt. Sie führte einst vermutlich durch einen quadratischen Torbau.

Unglaublich große Quader verbaut
In den unteren Lagen finden sich Quader mit einer Länge von 110cm, einer Höhe von 50cm und einer Tiefe von ca. 50cm. Das Gewicht des größten Buckelquaders betrug rund 800 Kilogramm.

Bergfried ist nicht mit der Nordmauer verzahnt
Der Bergfried steht frei und ist nicht mit der Nordmauer verzahnt, ein Indiz für unterschiedliche Entstehungsphasen.

Sorgfältige Bearbeitung der Quader im Palas
Auch die sorgfältige Bearbeitung der Quader stützt die Annahme, dass es sich hier um den Palas handelt. Das Mauerwerk des Gebäudes besteht aus Kleinquadern. Die beiden Ecken des vorgelagerten Ganges sind mit bis 54 Zentimeter hohen Eckquadern mit feinem Randschlag ausgeführt.

Nördlicher Raum des Palas’ – Kapelle (?)
Der nördliche (erste) Raum ist nur vom oberen Burghof zugänglich. Seine Ostausrichtung spricht dafür, dass er als Kapelle genutzt worden sein könnte.

Raumaufteilung im Palas. Rechts: Wohnraum Links: Küche
Im mittleren Raum (rechts) sind Reste eines Kamins erhalten. Er wurde wohl als Wohnraum genutzt. Im südlichen Raum (links) deuten zwei Feuerstellen auf eine Küche hin.