Die Burg Frankenstein damals & heute

Rekonstruktion der Burg Frankenstein (W. Braun)
Burg Frankenstein (Skizze von Wolfgang Braun in: Rekonstruktionszeichnungen der Burgen Hessens-NRWs-RhPflz))
Burg Frankenstein (2017)

Achtung: Es gibt nun eine Sammlung eigener fotorealisitscher Rekonstruktionen in der Zeitreise nach 1455

 

Bei vielen und gerade bei den älteren der Pfälzer Burgen, so auch bei der Burg Frankenstein fehlt, eine belastbare baugeschichtliche Dokumentation. Und so basieren Rekonstruktionsversuche auf dem heutigen Baubestand und archäologischen Interpretationen von Ausgrabungen oder der Auswertung von Inventaren.

Von Burg Frankenstein sind in der Burgenliteratur und auch im Internet so gut wie keine Rekonstruktionsskizzen oder -modelle zu finden. Daher bin ich dankbar, dass mir Wolfgang Braun das Nutzungsrecht an seiner Rekonstruktionszeichnung eingeräumt hat.

Würdigung der Rekonstruktion von Wolfgang Braun

    • Die Zeichnung zeigt die Anlage etwa um das Jahr 1500, enthält also bereits den in Bauphase 5 hinzugefügten Zwinger und die in den Wohngebäuden eingefügten großen Renaissancefenster.
    • Braun zeichnet einen mit Handwaffenscharten durchzogenen Zwinger und mit zwei überdachten Flankierungstürmchen. Die Anordnung der Scharten lässt auf einen durchgehenden (nicht überdachten) Wehrgang schließen. Tatsächlich lässt sich nur ein halbrunder, zur Innenseite offener, aber etwas breiterer Flankierungsturm nachweisen.
    • Der Bergfried bei Braun überragt die Anlage. Er soll vor seinem Rückbau im Jahr 1585 etwa 30m hoch gewesen sein. Die erst jüngst links des Bergfrieds nachgewiesene – heute aber völlig abgegangene – Schildmauer, die vermutlich 10m hoch gewesen war, konnte Braun noch nicht berücksichtigen.
    • Die repräsentativen Gebäude an der Ostseite sind sehr stimmig wiedergegeben. Die großen Fenster sind wohl erst im 16. Jh. eingefügt worden, sie ähneln in Größe und Aussehen stark den Renaissancefenstern auf Burg Gräfenstein oder der Ramburg. Da Burg Frankenstein ab der Mitte des 16. Jahrhunderts in Ermangelung der finanziellen Mittel und des Willens der Burggemeiner kaum noch instand gesetzt wurde, verfiel die Burg zusehends. Bereits 1588 war die Burg nur noch bedingt bewohnbar.
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