Bebilderte Baubeschreibung der Burg Frankenstein

Torbastion aus dem 15. Jahrhundert
Im 15. Jahrhundert (5. Bauphase) erhielt Burg Frankenstein einen Zwinger und eine neue Torbastion. Die polygonale Befestigung aus Bruchsteinen lehnte sich an die östliche Schildmauer an und erlaubte flankierendes Feuer in den Halsgraben. Schartengröße und -anordnung lassen auf den Einsatz von Hakenbüchsen schließen.

Polygonale Torbastion Südwestansicht
Im 15. Jahrhundert (5. Bauphase) erhielt Burg Frankenstein einen Zwinger und eine neue Torbastion. Die polygonale Befestigung aus Bruchsteinen lehnte sich an die östliche Schildmauer an und erlaubte flankierendes Feuer in den Halsgraben. Schartengröße und -anordnung lassen auf den Einsatz von Hakenbüchsen schließen.

Polygonale Torbastion Westansicht
Im 15. Jahrhundert erfolgte eine wehrtechnische Modernisierung der Burg Frankenstein durch Anfügen eines Zwingers und einer Torbastion für Handfeuerwaffen.

Unterburg mit Wohnbauten und kleinem Hof
In der 1. Hälfte des 13. Jh. wurde die “alte” Burg in einer 3. Bauphase deutlich erweitert. So wurden zwei große Wohngebäude an die Ostseite des Oberburgfelsens angefügt. Ein kleiner Hof trennte das südwestliche Wohnhaus des Dieter von Einseltum vom Burgfelsen.

Ausgrabung: Reste der Schildmauer im Bereich des Tores
Jüngere Ausgrabungen haben die Reste einer Schildmauer des 12. Jh. zu Tage befördert. Die Mauerstärke der Schildmauer im ausgegrabenen Bereich betrug 2-3m. Sie besaß, wie Anbauspuren am Bergfried belegen, eine Höhe von mehr als zehn Metern über dem Niveau des Hauptzugangstores, das sich im westlichen Schildmauerabschnitt befand. Die Breite des Tordurchganges, dessen Bodenbelag sichtbar ist, betrug etwa 1,80 Meter.

Innenseite des leiningischen Saalbaus
Der große “Leiningische Saalbau” wurde in zwei Bauphasen im 13. und 14. Jh. errichtet und aufgestockt. Er weist mit Keller vier Geschosse auf. Die sehr repräsentativen Die rund 90m² großen Räume haben große Fenster mit Sitznischen, die vermutlich erst im 16. Jh. die vormalig kleineren Fenster ersetzten.

Fenster im 2. und 3. Geschoss des Saalbaus
Die Fensterreihen des dritten Geschoss besitzen allesamt seitliche Sitzbänke. Die spitzbogigen Fenstereinsätze sind das Ergebnis neuzeitlicher Restaurierungen. Dieses durch Aufstockung im 14.Jh aufgesetzte Geschoss war besonders repräsentativ.

Neuzeitlicher Treppenaufgang zum Bergfreid
Die alte Oberburg weist heute nur noch geringe Baureste auf. Sie entstand mit Bergfried und Halsgraben in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Die heute auf die Besucherplattform des Bergfrieds führend Treppe ist neuzeitlich.

Kapellenbau grenz an Saalbau an
In der 4. Bauphase um die Wende des 13. auf das 14. Jahrhundert wurde der Saalbau aufgestockt und ein Kapellenbau nördlich daran angefügt.

Blick über die langgestreckte Oberburg aus Osten
Eine neuzeitliche Brüstungsmauer sichert heute die Oberburg, auf der ehemals ein langgezogenes, schmales Gebäude, vermutlich der stauferzeitkliche Palas, stand. Im Hintergrund erkennt man den neuzeitlichen Treppenaufgang auf die Plattform des Bergfrieds.

Treppenreise in der Oberburg
Neben der neuzeitlichen Treppe mit Handlauf sind auch noch Reste einer alten Felsentreppe zu erkennen. Wohin diese führte, lässt sich heute nicht mehr sagen.

Kappelenbau mit Erker (Innenseite)
In der 4. Bauphase um die Wende des 13. auf das 14. Jahrhundert wurde ein Kapellenbau nördlich an den leiningischen Saalbau angefügt. Die spitzbogige Öffnung zum Kapellenerker zeigt nach Osten.

Südwestlicher Wohnbau in der Unterburg
Südwestlicher Wohnbau des Dieter von Einseltum in der Unterburg aus der 4. Bauphase (Wende des 13. zum 14. Jh). Die Fenster wurden vermutlich im 16. Jh. vergrößert und mit seitlichen Sitzbänken versehen.

Bergfried Ostansicht
Blick aus dem südwestlichen Wohnbau auf den mit Buckelquadermauerwerk verblendeten Bergfried, der etwa 30m hoch gewesen sein soll.

Untere Ebenen des leiningischen Saalbaus
Im Untergeschoss des in der 3. Bauphase errichteten Saalbaus befindet sich an dessen Nordseite eine Zugangspforte. Darüber sieht man ein kleines spitzbogiges Fenster mit seitlichen Sitzbänken. Die Reste einer gewaltigen Kaminanlage finden sich im 2. Geschoss. Ihre Dimensionierung sind einzigartig in der Pfalz.

Große Kaminanlage im Saalbau
Die Reste einer gewaltigen Kaminanlage finden sich im 2. Geschoss des Saalbaus Ihre Dimensionierung ist einzigartig in der Pfalz. Die Wangen sind teilweise noch erhalten. Die Kaminhaube reichte noch ins darüberliegende Stockwerk und ging von dort in einen Rauchabzug über.

Treppenabgang vom südwestlichen in den Saalbau
Vom Wohngebäude des Dieter von Einseltum gelangte man über einen Treppenabgang zur unteren Ebene des leiningischen Saalbaus.

Fenster im Wohngebäude des Dieter von Einseltum
Links neben den großen Rundbogenfenstern befindet sich auch noch eine schmale Öffnung, vermutlich der Zugang zu einem abgegangenen Aborterker.

Kleiner Hof zwischen Oberburgfels und Wohnhaus
Ein kleiner Hof trennte das südwestliche Wohnhaus des Dieter von Einseltum vom Burgfelsen. Diese zeigt zur Hofseite nur noch wenig aufgehendes Mauerwerk.

Bergfried mit Buckelquadermauerwerk
Der Turm weist Außenmaße von 7,90 x 8,90m auf, seine Mauerstärke schwankt zwischen drei Metern auf der Feldseite (vorne) und zwei auf den anderen Seiten. Der Bergfried wurde 1975 durch Aufmauerungen stark ergänzt. Der Turm soll 30m hoch gewesen sein.

Tor und Torbastion von Burg Frankenstein
In jüngster Zeit wurde im Bereich der Torbastion die Reste einer Schildmauer freigelegt Ihre Mauerstärke im ausgegrabenen Bereich schwankt zwischen zwei Metern im westlichen und drei Metern im südlichen Teil. Sie soll 10m hoch gewesen sein.

Bergfried hinter Halsgraben
Der heute verfüllte Halsgraben hatte eine Breite von rund 10 Metern. Direkt dahinter ragt der mächtige Bergfried auf. Auf dem Fels (Bild links) hat ein Steingebäude, die sog. “Küche”, gestanden.

Fensterfront des Saalbaus und Kapellenerker
Während der Aufstockung des leiningischen Saalbaus etwa zur Wende des 13. zum 14. Jahrhundert entstand auch der zweigeschossige Kapellenbau. Die Reste eines herausspringenden rechteckigen Kapellenerkers sind von kulturhistorischer Bedeutung,

Torbastion und Zwinger aus dem 15. Jahrhundert
In der 5. Bauphase (15. Jahrhundert) wurde die Burg Frankenstein fortifikatorisch mit einer Torbastion und einem Zwinger verstärkt und für den Einsatz von Pulverhandwaffen ertüchtigt.

Ostansicht der Burg Frankenstein
Burg Frankenstein wurde in Spornlage auf und um den Felsen des Schlossberges errichtet. Die prächtige Fensterfront der Wohngebäude wurde in der Wendezeit zwischen 13. und 14. Jahrhundert um 2 weitere Geschosse aufgestockt. Zu dieser Seit entstand auch der Kapellenbau mit dem rechteckigen Erker. Der Zwinger mit dem Halbschalenturm entstand im 15. Jahrhundert.