Neuvorstellung: Wegelnburg

Die Ruine der Wegelnburg liegt auf dem 572 m hohen Sindelsberg in der Südpfalz und ist damit die höchstgelegene Burg der Pfalz. Sie wurde im 13. Jahrhundert als Reichsburg erbaut, ihr Besitz wechselte später vom Reich an Kurpfalz und 1417 zu den Herzögen von Zweibrücken. Sie wurde mehrfach belagert, beschädigt, zu Teilen wieder aufgebaut, und 1680 schließlich final zerstört.
Die Wegelburg von Südwesten

Heute ist nur noch wenig aufgehendes Mauerwerk erhalten. Der Bau um den und auf dem 90 Meter langen Burgfelsen sowie die zahlreichen durch Steintreppen verbundenen Bebauungsebenen und Felsenkammern kategorisieren sie primär als Felsenburg. Daneben ist sie bei den nachfolgenden Burgtypen einzuordnen: Reichsburg, Ministerialenburg, Höhenburg, Gipfelburg, Frontturmburg, stauferzeitliche Burg und in einem geringem Ausmaß auch bei den Kanonenburgen.

Die tolle Aussicht über die Höhen des Wasgaus und der französischen Vogesen macht sie zu einem beliebten Wanderziel. Viele ambitionierte Fotografen versammeln sich schon früh morgens dort oben, um wunderbare Sonnenaufgänge festzuhalten. Aber auch bei Tage ist der Ausblick toll. 

Blick von der Wegelnburg auf die südöstlich gelegene Ortschaft Nothweiler
Blick von der Wegelnburg auf die südöstlich gelegene Ortschaft Nothweiler

Der Niedergang der Ruine  Wegelnburg wurde durch Sicherungsmaßnahmen zunächst ab 1860 durch Heimatvereine gestoppt. Doch erst ab 1977 wurden umfassendere Sicherungs- und Sanierungsmaßnahmen in Angriff genommen, die allerdings das Erscheinungsbild der Anlage, nicht immer dem historischen Vorbild folgend, “verunklärt” haben. Der Historiker Thon drückt es deutlicher aus: “Die verfälschende Aufmauerung lässt den historischen Baubestand kaum noch nachvollziehen.” 

Jüngste Sanierungsmaßnahmen erfolgten zwischen 2019 und 2023. Dabei war die inzwischen wieder zugängliche Burg lange gesperrt.

Die 2018-2023 sanierten und (unschön) verfugten Mauern der Unter- und der Mittelburg sehen jetzt leider alle gleich aus. Frühere Steinlagen sind als solche nicht mehr zu erkennen und von neuzeitlichen Aufmauerungen zu unterscheiden. Eine Baualterbestimmung ist so nicht mehr möglich.

 

 

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Peter Wild

Inhaber und Autor der Seite < pfälzer-burgen.de >. Schon seit der Jugendzeit eng mit den Burgen seiner pfälzischen Heimat verbunden. Besondere Fachkenntnisse in den Gebieten "Burg als Wehranlage","Zeitgenössische Waffen" und "Burgrekonstruktionen" mit 3D-Programmen.

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