Geschichte der Ramburg kompakt

Erstellt und mit freundlicher Genehmigung von Erwin Merz

Die Ramburg wurde vermutlich Mitte des 12.Jh.  als eine von mehreren Burgen im Schutzgürtel um die Reichsburg Trifels errichtet. Wie bei Reichsburgen üblich, wurde sie von einem niederadeligen Ministerialen verwaltet. Also solcher wird erstmals 1163 ein Ritter Dietleibus von Ramesberk erwähnt. Da muss es die Burg also schon gegeben haben. Erst 100 Jahres später begegnet uns ein Werner von Ramberg, der den Beinamen “pincerna” (Schenck) führte. Es ist unklar, ob es sich hierbei um das Schenkenamt auf dem Trifels oder für den Bischof von Speyer handelte.

Mitte des 14. Jh. standen die Ramberger im Dienste des Hochstift Speyer. 1361 fochten die Herren von Ramburg eine Fehde mit Johannes v. Scharfeneck-Metz aus. Der Fehdegrund soll ein nicht eingelöstes Eheversprechen einer Tochter des Ramberger Ritters gewesen sein. Kurfürst Ruprecht I. v.d. Pfalz. schlichtete den Zwist, worauf der Scharfenecker die Brautgabe von der Ramburg zurückholen konnte. Diese Begebenheit fand in freier Überlieferung Eingang in den Pfälzer Sagenschatz.

Ab 1401 standen die Ramberger samt Zugehörden dann im Dienste des Kurfürsten v.d. Pfalz. Sie genossen hohes Ansehen im Niederadel und gehörten dem pfälzisch-elsässsichen Ritterbund “Heilig – Geist – Gesellschaft” an.

1519 verkaufte Hans von Ramberg seine Burg für 2.200 Gulden an seine Schwäger Philipp und Wolf von Dalberg. Er war der letzte seines Geschlechts und verstarb 1520 ohne Nachkommen. Der Zustand der Ramburg scheint allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht mehr des beste gewesen zu sein, denn ein Dokument des Jahres 1524 spricht von nur einem beheizbaren Raum auf der Burg. Da auch nur ein Torwächter als Bewohner genannt wird, scheint die Burg zu diesem Zeitpunkt unbewohnt gewesen zu sein. Über Baumaßnahmen der Dalberger ist nichts bekannt.

Im Bauernkrieg 1525 wurde die Ramburg vom elsässischen Kolbenhaufen (Bauern aus Stürzelbronn, Vogesen) wohl ohne große Mühe eingenommen und brannte aus. Nämliche Bauern zeichnen übrigens auch für die Einnahme und Zerstörung der Burgen Gräfenstein und Landeck verantwortlich. Das nahe gelegene Neuscharfeneck war hingegen vom Nußdorfer Kolbenhaufen erobert und angezündet worden.

Bereits 1536 verkauften die Dalberger die Ramburg für fast das Doppelte, was sie selbst an den Ramberger gezahlt hatten, an Friedrich I. von Löwenstein-Scharfeneck. Der Kaufpreis betrug 4.000 Gold- und 300 Silbergulden. König Ferdinand bestätigte den Verkauf der Reichsburg 1540.

Am 31. Mai 1560 schlug der Blitz in die Ramburg ein. Es gab kaum Löschwasser und nur wenige Helfer im Kampf gegen die Flammen, so dass sie nach 3 Tagen bis auf die Grundmauern abgebrannt war. Wolfgang I. ließ die Burg wieder herrichten. Nach seinem Tode 1571 erbte sein ältester Sohn Heinrich v. Löwenstein die Herrschaft. Wir kennen Heinrich auch als den Grafen der Herrschaft Scharfeneck, der dort 1577 die Burgordnung erlassen hatte. 1579 und in den Folgejahren wurde die Ramburg von Heinrichs Onkel, Graf Ludwig II, gründlich renoviert und zur Wohnburg für seine Familie ausgebaut. Der Keller erhielt seine heutige Gestalt. Ein angesetzter Treppenturm mit Turmuhr ist heute völlig verschwunden.

Im 30-jährigen Krieg wurde die Ramburg zwar nicht in aktive Kampfhandlungen einbezogen, die inzwischen kaputten Dächer und Fenster gaben die Burg und ihr Inventar der Witterung preis, so dass sie nach dem Krieg nicht mehr bewohnbar war. 1648 wurde noch ein Kostenvoranschlag für die Grundsanierung eingeholt, letztlich scheuten die Erben aber die hohen Kosten, was das Ende der Burg bedeutete.

Seit 1702 wurde sie als Steinbruch ausgebeutet. Erst 1903 wurden Sicherungsmaßnahmen eingeleitet, die bis in die 1990er Jahre durch den Männergesangverein “Harmonie” Ramberg fortgeführt wurden. 1977 wurde die Ramburgschänke eingeweiht.

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