Der Besuch von Burg Lichtenberg, der größten Burganlage der Pfalz, lohnt sich unbedingt. Bevor ich auf die Besichtigungspunkte der Burg eingehen, möchte ich kurz die Burggeschichte beleuchten.
Zur Burggeschichte
Die Herren auf der Burg waren zunächst die Grafen von Veldenz und nach deren Aussterben 1444 die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges zog der Spanier Spinola mit 23.000 Mann aus Holland gegen die protestantische Pfalz vor und es wurde klar, dass die unzureichenden Befestigungen der Burg Lichtenberg an die zeitgenössische Waffen- und Kampftechnik anzupassen waren. Im Jahr 1620 entstand das hufeisenförmige Ostbollwerk nach nur 40 Tagen Bauzeit. 200 Bauern und Handwerker arbeiteten rund um die Uhr, um den Turm fertig zu stellen. Der Angriff auf die Burg blieb aus.
Mit der Verlegung der Residenz nach Kusel im Jahr 1758 verlor die Burg Lichtenberg an Bedeutung. Sie wurde 1796 von frz. Revolutionstruppen geplündert und ging bei einem Großfeuer 1799 unter. Erst mit der Verstaatlichung 1894 wurde der Raubbau an der Burg gestoppt. 1895 wurde die Ruine unter Denkmalschutz gestellt und seither sukzessive gesichert, instandgesetzt und in Teilen neu erneuert. 2022 wurden einige Baumaßnahmen für einen barrierefreien Besuch unternommen.
Für den Besuch der Burg wichtig zu wissen
In der Burg befinden sich ein Restaurant, eine Jugendherberge, ein Kiosk, zwei Museen und Toilettenanlagen. Alle sind auf befestigten Wegen gut zu erreichen. Man sollte für den Besuch der weitläufigen Anlage ausreichend Zeit einplanen.
Rekonstruktion der Burg von 1620
Die Rekonstruktion der Burg Lichtenberg war aufgrund ihrer Maße die bisher größte Herausforderung für meine Rekonstruktionswerkstatt. Eine Vielzahl von Bauten in der Burg und die schlechte bzw. lückenhafte Baudokumentation erforderten Kreativität, viel Fleiß (mehr als 40 Manntage habe ich bisher dafür aufgewendet) und noch mehr Rechenpower , um vorzeigbare Ergebnisse zu erzielen. Diese beiden Bilder sind ein Appetitanreger, weitere folgen in Kürze.
Meine Rekonstruktionen sind auch auf der Webseite der Burg hinterlegt