Bebilderte Baubeschreibung Burg Spangenberg

Spangenberg auf der Nordflanke des Schlossberges
Burg Spangenberg wurde auf der Nordflanke des Schlossberges etwa 80 Meter Ć¼ber dem Talgrund und dem Speyerbach errichtet. Die Oberburg sitzt auf einem 30 Meter hohen und nach drei Seiten steil abfallenden Sandsteinfelsen. Unter- MIttel- und Oberburg nutzen drei Terrassen und geben der Burg eine klare Struktur.

Blick von Burg Erfenstein auf Spangenberg Gesamtanlage
Die Burg Spangenberg erstreckt sich aufgrund ihrer Hanglage auf drei Ebenen, die in zeitlichen AbstƤnden bebaut wurden. Die Oberburg ist der Ƥlteste Teil der Burg. Im Schutze einer Starkmauer stand ein dreigeschossiges WohngebƤude. Die Unterburg bestand zunƤchst nur aus einem Bering, der zur Talseite mit drei Strebepfeilern gestĆ¼tzt wurde. Erst gegen 1500 entstand hier ein WirtschaftsgebƤude, auf dessen Resten 1979/80 die BurgschƤnke errichtet wurde. Die freistehende schmale Schildmauer auf der zweiten Felsterrasse wurde Anfang des 14. Jhs. errichtet und trug einen Zinnenkranz und eine Pechnase.

Schildmauerburg Spangenberg aus Nordosten
Die Burg Spangenberg erstreckt sich aufgrund ihrer Hanglage auf drei Ebenen, die in zeitlichen AbstƤnden bebaut wurden. Die Oberburg ist der Ƥlteste Teil der Burg. Die freistehende schmale Schildmauer auf der zweiten Felsterrasse wurde Anfang des 14. Jhs. errichtet . Man erkennt deutlich, dass sie nicht parallel zur Ƥlteren Schildmauer der Oberburg verlƤuft. Spangenberg wird

Markanter Felsklotz mit Oberburg Spangenberg
Burg Spangenberg wurde auf der Nordflanke des Schlossberges etwa 80 Meter Ć¼ber dem Talgrund und dem Speyerbach errichtet. Die Oberburg sitzt auf einem 30 Meter hohen und nach drei Seiten steil abfallenden Sandsteinfelsen.

Spangenberg Gesamtanlage aus Nordosten
Die Burg Spangenberg wurde weder als ReprƤsentationsbau noch als Schutzburg oder Zollstation einer HandelsstraĆe errichtet, die es im Speyerbachtal zur GrĆ¼ndungszeit noch nicht gab. Ihre strategische Bedeutung war daher gering. Es ging dem Hochstift Speyer bei der GrĆ¼ndung der Burg darum, im Grenzgebiet der drei Territorien Kurpfalz, Leiningen und Speyer mit einer Grenzburg den eigenen Einflussbereich zu markieren.

Letzte Kehre vor Erreichen der Unterburg Spangenberg
Die BurgschƤnke von 1979/80 begrenzt die Burganlage im Nordwesten. Original erhalten sind noch die drei Strebepfeiler an der AuĆenseite zur SĆ¼tzung der alten Zwingermauer.

Unterburg und dahinterliegende Ćltere Schildmauer der Oberburg
Die AuĆenmauer der BurgschƤnke von 1979/80 passt sich sehr gut in die Optik der Burganlage ein.

AuĆenseite der Unterburg mit Rundbogentor und BurgschƤnke
Oberhalb des rundbogigen Tors zur Unterburg sind zwei Konsolsteine einer ehemaligen Pechnase zu erkennen. Die ansteigende Mauer mit roh behauenen Sandsteinen ist noch weitgehend original erhalten. Die Bogensteine der Burgtors wurden erst spƤter ergƤnzt. Die AuĆenmauer der BurgschƤnke von 1979/80 passt sich sehr gut in die Optik ein.

Oberburg mit Ćlterer Schildmauer und zwei ZugƤngen
Die trapezfƶrmige Oberburg mit einem ehemals dreigeschossigen Wohnbau im Schutze einer 230 cm mƤchtigen Schildmauer ist der Ƥlteste Bauteil der Burg. Er weist zwei Zutrittsƶffnungen auf, wobei die rundbogige auf der rechten Seite der ursprĆ¼ngliche Zugang ist. Das Spitzbogentor wurde erst um 1500 hier eingebrochen und ein – heute abgegangener – Treppenturm zur bequemen Ersteigung errichtet.

ĆuĆere Schildmauer der Mittelburg mit Konsolsteinen
Die ƤuĆere Schildmauer wurde im beginnenden 14. Jh errichtet und ist heute noch weitgehend erhalten.

Weg zur Mittelburg
Die Mittelburg wurde wohl Anfang des 14. Jhs. angelegt und mit einem eigenen hinfĆ¼hrenden Weg zugƤnglich gemacht. Die 1982 restaurierte Mauer war frĆ¼her hƶher.

ĆuĆere Schildmauer aus dem frĆ¼hen 14. Jahrhundert
Die im 14. Jh. errichtete Mittelburg wurde nach auĆen durch eine Schildmauer gesichert. Deren Abmessungen: LƤnge = 6,80 m, Tiefe = 1,75 m, Hƶhe = 10,20 m. Die drei Konsolsteine im oberen Bereich markieren den Sockel einer Pechnase. Der Zinnenkranz auf der oberen Plattform ist nicht mehr erhalten.

Mauerkrone (Innenseite) der ƤuĆeren Schildmauer
Die Schildmauer ist in ihrer ursprĆ¼nglichen Hƶhe von gut 10 m weitgehend erhalten. Der Zinnenkranz fehlt heute. Sie ist aus kleinen Sandsteinquadern erbaut. Nur die Kanten sind aus mƤchtigeren Buckelquadern mit Randschlag gesetzt. Auf der Mauerkrone ist der Durchbruch fĆ¼r eine Pechnase erkennbar. Die Wehrplattfform konnte nur Ć¼ber Leitern erreicht werden.

Innenseite der ĆuĆeren Schildmauer
Die im 14. Jh. errichtete Mittelburg wurde nach auĆen durch eine hochrechteckige Schildmauer gesichert. Deren Abmessungen betrugen: LƤnge = 6,80 m, Tiefe = 1,75 m, Hƶhe = 10,20 m. Das Tor in der Schildmauer wurde erst gegen 1500 eingefĆ¼gt. Die Innenmauer weist Konsolsteine und Balkenlƶcher auf, die den hƶlzernen WehrgƤnge mit dem Zugang zur Pechnase trugen. Der Zinnenkranz auf der oberen Plattform ist nicht erhalten.

Tor in der ĆuĆeren Schildmauer (Innenseite)
Als die Schildmauer zu Beginn des 14. Jhs. erbaut wurde, war sie noch ohne Durchgangsƶffnung. Als im Zeitalter der Pulverwaffen der fortifikatorische Wert der 170 cm starken Wehrmauer nicht mehr gegeben war, hat man (wohl zur Steigerung des Komforts) einen Mauerdurchbruch und ein neues Tor eingefĆ¼gt.

Informationstafel mit Karte des Sutgartens
Nach dem Wiederaufbau der Burg Spangenberg um 1505 wurde hier ein bischƶfliches GestĆ¼t (“Stutgarten”) gegrĆ¼ndet und der Stutmeister nahm seinen Verwaltungssitz auf Spangenberg.

Kleiner Hof der Mittelburg
Als man im 14. Jh. die Mittelburg anlegte, wurde der dort befindliche Graben eingeebnet und es entstand zwischen der neuen ĆuĆeren Schildmauer und dem Oberburgfels ein kleiner Hof von rund 7m x 5,5m. Die frĆ¼here Nutzung dieses Bereichs ist nicht dokumentiert. Der Hof war vor der Zerstƶrung der Burg 1621 vermutlich teilweise oder ganz Ć¼berdacht. Die geradelƤufige Treppe stammt aus den 1920er Jahren.

Neuzeitliche Freitreppe ersetzt Renaissancetreppenturm
Noch im 19. Jh. waren die AuĆenmauern eines auĆen sechseckigen, innen runden, Treppenturms zur Spitzbogenpforte der Oberburg vorhanden. Eine neue Treppe ersetzte die ruinƶsen Turm in der 1920er Dekade.

Abgegangener Treppenturm und Ausflussstein an der neuen Treppe
Links des neuzeitlichen Treppenaufgangs zur Oberburg finden sich noch Reste eines ehemals sechseckigen Renaissance-Treppenturms aus dem frĆ¼hen 16. Jh. Der Ruinƶse Aufgang wich 1920 einer neuen geradlƤufigen Treppe. Am FuĆ der neuen Treppe steht die Replik eines Ausflusssteins, vermutlich das hier willkĆ¼rlich platzierte Ende einer Deichelleitung, mit der Quellwasser zur Burg herangefĆ¼hrt wurde.

Blick durch die jĆ¼ngere Oberburgpforte zum Wohnkomplex
Links hinter der Pforte befindet sich eine Tankzisterne, im Bildhintergrund der Wohnbau und rechts geht es zur alten Zugangspforte und einem Treppenabgang hinunter in einen langgezogen Gewƶlbekeller mit der ehem. KĆ¼che und einem Lager.

Sage von der Ledernen BrĆ¼cle
Ein Abdruck der Sage von der Ledernen BrĆ¼cke befindet sich nahe am Fenster des Gewƶlbekellers zum Nachlesen. Die hier beschriebene einstige “traute Einigkeit” der beiden Burgherren hat es wohl nie gegeben.

Tonnengewƶlbter Keller der Oberburg (Hochformat)
Heute wird der lange Kellerraum fĆ¼r Veranstaltungen genutzt. FrĆ¼her war hier die BurgkĆ¼che und ein Lagerraum untergebracht.

Tonnengewƶlbter Keller der Oberburg (Closeup)
Heute wird der lange Kellerraum fĆ¼r Veranstaltungen genutzt. FrĆ¼her war hier die BurgkĆ¼che und ein Lagerraum untergebracht.

Alter Zugang zur Oberburg (Innenseite)
Durch die rundbogige Pforte fĆ¼hrte bis 1500 der einzige Weg in die Oberburg. Ćber eine Felsentreppe ging ist hinauf zur Zisterne und dem Wohnbereich, direkt links der Pforte ging es treppabwƤrts in den KĆ¼chen- und Lagerbereich in einem langgestreckten tonnengewƶlbten Keller.

Wasserentnahmestelle Oberburg
In der Oberburg von Spangenberg befindet sich eine etwas 5,5 qm fassende Tankzisterne. Die Aufmauerung der Entnahmestelle ist neuzeitlich.

Tankzisterne in der Oberburg von Spangenberg
Wie allgemein auf pfƤlzischen Burgen Ć¼blich, sicherte man die Wasserversorgung auf der Burg (auch) durch Bruachwasser aus Zisternen. Auf Spangenberg ist eine Tankzisternen in der Oberburg nachgewiesen. Sie speicherte abflieĆendes Dachwasser. Ihr Fassungsvermƶgen betrug ca. 5,5 Kubikmeter. Damit kam eine 8-kƶpfige Burgmannschaft etwa 2 Monate aus.

Neuzeitliche BrĆ¼stungsmauer sichert die Oberburg
Die Oberburg wurde durch ein langgestrecktes dreigeschossiges WohngebƤude eingenommen, dessen West- und Nordwand vƶllig abgegangen und durch eine BrĆ¼stung gesichert ist. Unterhalb des Plattenbelags befindet sich ein gut erhaltener Gewƶlbekeller, wo sich einst die KĆ¼che und ein Lager der Burg befanden.

Oberburg Blickrichtung Osten
Blick von der Westseite der Oberburg auf die Innenseite der Ƥlteren Schildmauer und die SĆ¼dwand (rechts) des Palas. Das Fachwerk, das Dach und die Zisternen-Ummauerung sind neuzeitlich.

SĆ¼dseite des Palas von Burg Spangenberg
Die SĆ¼dwand des ehemals dreigeschossigen Wohnbaus ist heute noch in Teilen erhalten. Sie weist eine helle Durchfensterung im ersten und zweiten Geschoss auf. Auf der dritten Ebene ist der Zugang zu einem Aborterker zu erkennen. Besonders bemerkenswert ist das gekuppelte gotische Doppelfenster mit SitzbƤnken.

Gekuppeltes gotisches Doppelfenster mit Sitzbank
Das best erhaltene Fenster in der sĆ¼dlichen Palaswand auf Burg Spangenberg hat zudem SitzbƤnke.

Informationstafel zum Drei-Burgen-Weg
Der 3-Burgen-Rundweg verbindet die Ruinen Erfenstein, Breitenstein und Spangenberg auf 7 Km LƤnge. Die Gehzeit betrƤgt ca. 2 Stunden. Der hierbei zu bewerkstelligende Hƶhenunterschied betrƤgt etwa 300 Meter.

Bergfried Burg Erfenstein
Vom Palas der Burg Spangenberg blickt ma hinĆ¼ber zur 250 m entfernten Burg Erfenstein, die den Grafen von Leiningen gehƶrte.

Rundbogentor zur Unterburg mIt Konsolsteinen eines Gusserkers
Oberhalb des rundbogigen Tors zur Unterburg sind zwei Konsolsteine einer ehemaligen Pechnase zu erkennen. Die Bogensteine der Burgtors wurden erst spƤter ergƤnzt.

Burggeschichtliche Information am Eingang
Eine Informationstafel mit den Eckdaten der Burggeschichte erwartet den interessierten Burgbesucher am Tor zur Unterburg.

Unterburg (Innenseite)
Die Unterburg befand sich innerhalb eines aus Bruchsteinen errichteten Berings, von dem nur noch die MauerzĆ¼ge am Tor und an der ansteigenden nƶrdlichen Mauer im Original erhalten sind. Ein WirtschaftsgebƤude am Ort der heutigen SchƤnke wurde erst um 1500 als Wohnung fĆ¼r die Stutmeister hinzugefĆ¼gt.

Unterburg mit neuzeitlicher SchƤnke und KĆ¼chentrakt in der Unt
Das heute die Unterburg dominierende GebƤude ist die 1979/80 errichtete BurgschƤnke mit dem KĆ¼chentrakt. Gut zu erkennen ist die Terrassierung der Unterburg auf zwei Ebenen.

Neuzeitlicher Lagerschuppen an Stelle eines ehemaligen Steingeb
Denkbar, dass das hier einst stehende SteingebƤude auf quadratischem Grundriss als Vorturm den Aufgang zum alten Eingang zur Oberburg sicherte, bevor um 1500 in der Mittelburg ein bequemerer Aufgang durch einen Treppenturm errichtet wurde.