Bebilderte Baubeschreibung der Burg Meistersel (Modeneck)

Burg Meistersel hoch über Modenbachtal
Burg Meistersel lieg in 492m Höhe auf dem Gipfel einer Bergkuppe mit einem Felsgrat oberhab des Modenbachtals. Sie misst vom Halsgraben (links) zur Tränke (rechts) rund 90m und in der Breite etwa 30m. Das Felsenriff ist 50m lang. Die Burg gliedert sich in ein Vorwerk (von dem nur noch geringe Mauerreste zeugen), einer langgestreckten Unterburg auf der Westseite des Kernfelsens und eine Oberburg auf dem Kernfelsen

Burg Meistersel über Modenbachtal aus NW
Burg Meistersel lieg in 492m Höhe auf dem Gipfel einer Bergkuppe mit einem Felsgrat oberhab des Modenbachtals. Sie misst rund 90m in der Länge und rund 30m in der Breite. Das Felsenriff ist 50m lang. Den Zugang zur langgestreckten Unterburg erfolgte durch eine zweigliedrige Toranlage mit Torzwinger. Die Bebauung war sehr dicht (Ganerbenburg).

Burg Meistersel über Modenbachtal aus SW
Burg Meistersel lieg in 492m Höhe auf dem Gipfel einer Bergkuppe mit einem Felsgrat oberhab des Modenbachtals. Sie misst vom Halsgraben (links) zur Tränke (rechts) rund 90m und in der Breite etwa 30m. Das Felsenriff ist 50m lang. Die Burg gliedert sich in ein Vorwerk (von dem nur noch geringe Mauerreste zeugen), einer langgestreckten Unterburg auf der Westseite des Kernfelsens und eine Oberburg auf dem Kernfelsen. Die Bebauung war sehr dicht (Ganerbenburg).
Der Zugang zur Burg erfolgte über eine den Halsgraben überspannenden Brücke und durch eine zweigliedrige Toranlage mit Torzwinger.

Informationstafel am Waldparkplatz
Rekonstruktionsversuch 1450
Quelle: Infomationsschild Burgruine Meistersel
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer

Rekonstruktion um 1450
Rekonstruktionsversuch 1450
Quelle: Infomationsschild Burgruine Meistersel
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz
Direktion Burgen, Schlösser, Altertümer

Westmauer des Vorwerks Außenseite
Die rechteckige Vorburg ist nur noch in geringen Resten erhalten. Die Westmauer des Vorwerkes war mit Schlitzscharten durchsetzt, aus denen auf den Torweg wirken konnten.

Schießscharte in der westlichen Vorwerk-Mauer
Die Scharte in der äußeren Vorwerkmauer war für Armbrüste aber auch Pulverhandwaffen geeignet.

Restaurierte Westmauer des Vorwerks mit Scharte
In vielen Arbeitsstunden wurde auch die Westmauer des Vorwerkes während der Arbeiten zwischen Herbst 2011 und Nov 2020 restauriert und in ihrem ruinösen zustand gesichert. Die Scharten im Vorwerk waren tauglich für den Einsatz von Pulverhandwaffen, z.B. der Hakenbüchse.

Westseite des unterkellerten Steinernen Hauses
Von dem polygonen Steingebäude auf der Westseite der Unterburg sind nur noch wenige Mauerreste erhalten. Das Mauerwerk wurde während der Restaurierungen im letzten Jahrzehnt vom dichten Efeu- und Gestrüppbewuchs befreit und das Mauerwerk saniert. Die zwei kleine rundbögige Öffnungen dienten möglicherweise der Belüfung des Gewölbekellers und als Lichtöffnungen.

Restauriertes Mauerwerk des Steinernen Haus
Unter dem Steinernen Haus ist ein großer Gewölbekeller erhalten. Dieser gehörte den Ganerben zur gemeinschaftlichen Nutzung. Das Mauerwerk wurde jüngstens völlig restauriert bzw. zu Teilen neu aufgemauert. Dazu gehören auch die beiden stichbogigen Gewölbeöffnungen.

Ausgussstein unterhalb des Ostberings
Am Rundweg unterhalb des Westberings liegt ein Gussstein. Seine Lage dürfte mit der Küche, die an das sog. “Steinerne Haus” angrenzte, zusammenhängen.

Schnabeleck aus Osten
An der Südspitze der Burganlage befindet sich das Schnabeleck, ein polygonales Gebäude, von dem nur noch die unteren Mauerschichten erhalten sind. Möglicherweise war es wohnturmmäßig ausgebaut.

Burggraben unterhalb der Felsnase Schnabeleck
Neben dem Halsgraben auf der Nordseite gibt es auch an der Südseite von Meistersel einen kleinen Graben. Er diente wohl als Zisterne und Viehtränke. Im Burgfriedensvertrag von 1407 wurde dieser Bereich als “trencke” beschrieben.

Neuzeitlicher Besucheraufgang Südostseite
Ein jüngst restaurierter Treppenweg erlaubt nach Umrundung der Unterburg außerhalb des Berings den neuzeitlichen Zugang zur südlichen Unterburg auf Höhe des Schnabelecks.

Palas Ostwand mit gotischem Fenster und Aborterker
Die Vierergruppe der gotischen Spitzbogenfenster in der Palasostwand wurden während der kürzlich abgeschlossenen Burgsanierung restauriert. Rechts oberhalb erkennt man einen zugesetzten Aborterker, der auf zwei doppelt geschweiften Konsolen ruhte.

Blick auf Schnabeleck in der südlichen Unterburg
Blick auf den südlichen Abschluss der Burg Meistersel. Der “Schnabeleck” genannte Steinbau , von dem nur noch Mauerfunadamente stehen, könnte einst wohnturmartig ausgebaut gewesen sein und war möglicherweise an die Südseite des Kernfelsens herangebaut.

Kernfelsen mit Oberburgbebauung, Halsgraben und Schildmauer
Der Kernfels oberhalb des Halsgrabens an der Nordseite ist ungefähr 15 Meter hoch. Oben sind noch Mauerreste der alten Wohnbebauung der nördlichen Oberburg zu erkennen.

Abschluss Kernfelsen mit Schildmaueransatz und Halsgraben
Neben dem Halsgraben sicherte noch eine Schildmauer die nördliche Unterburg.

Nördlicher Abschluss des 15m hohen Kernfelsens
Der nördliche Abschluss des 15 Meter hohen Kernfelsens trägt noch Mauerreste der Oberburg. Gut zu erkennen ist die Abstufung zwischen Älterem und Jüngerem Halsgraben.

Reste des Vorwerks im Norden
Mauerreste des Vorwerks an der Nordseite des Halsgrabens von Burg Meistersel

Älterer Halsgraben nördlich des Kernfelsens
Der Kernfels oberhalb des Halsgrabens an der Nordseite ist ungefähr 15 Meter hoch. Oben sind noch Mauerreste der alten Wohnbebauung der nördlichen Oberburg zu erkennen.

Jüengerer und höhergelegener älterer Halsgraben
Der Halsgraben gliedert sich in einen älteren Teil und einen im Westen tiefer gelegten jüngeren Teil. Die Tieferlegung wurde im 14./15. Jahrhundert erforderlich, um eine Sperrwirkung vor dem neu angelegten äußeren Burgtor zu erreichen.

Glatter Fels am Älteren Halsgraben
Mit der Erbauung des Zugangsweges durch die neue Doppeltoranlage wurde eine Vertiefung des “alten” Halsgrabens im tornahen Bereich erforderlich..

Älterer und tieferer jüngerer Halsgraben
Mit der Erbauung des Zugangsweges durch die neue Doppeltoranlage wurde eine Vertiefung des “alten” Halsgrabens im tornahen Bereich erforderlich..

Restaurierte Schildmauer zwischen Burgtor und Kernfels
Der sich östlich (Abb. links) an das Burgtor anschließende Mauerzug, der heute noch etwa 7,5m Höhe misst, wird im Schrifttum als Schildmauer klassifiziert. Sie schützte das Anfang des 15. Jh. erbaute Steingebäude in der nördlichen Unterburg.

Reste der Schildmauer zwischen Kernfels und Äußerem Tor
Zwischen dem Äußeren Tor und dem Kernfelsen stehen die restaurierten Reste einer einst etwa 7,50m hohen Schildmauer zum Schutz der nördlichen Unterburg.

Moderner Steg zum Äußeren Burgtor
Zwischen dem Äußeren Tor und dem Kernfelsen stehen die restaurierten Reste einer einst etwa 7,50m hohen Schildmauer zum Schutz der nördlichen Unterburg. Das abgegangene Äußere Tor selbst ist bei der jüngsten Restaurierung neu aufgebaut worden und über einen neuzeitlichen Metallsteg zugänglich.

Vier Pfeiler trugen die alte Brücke.
Ehemals ruhte die Brücke auf vier Pfeilern, deren Reste noch zu erkennen sind. Heute führt ein neuzeitlicher Metallsteg über den Halsgraben.

Neuzeitlicher Metallsteg über Halsgraben zum Äußeren Tor
Die Brücke über den Halsgraben dürfte nicht ohne zusätzliche Sicherung, etwa eine Zugbrücke, zum Tor geführt haben. Durch die beiden hochrechteckigen Löcher am Torbogen wird möglicherweise die Kettenführung einer Zugbrücke angedeutet. Es fehlt aber eine Aussparung für die bündige Aufnahme der Zugbrücke. Auf der Innenseite des Tores sind überhaupt keine Anhaltspunkte über eine Zugbrück zu finden.

Neuzeitlicher Metallsteg über jüngeren Halsgraben
Die spätmittelalterliche Brücke über den Halsgraben dürfte nicht ohne eine im tornahen Bereich als Zugbrücke ausgeprägte SIcherung zum Tor geführt haben. Das Äußere Burgtor wurde in der 2010er Dekade völlig neu errichtet ohne aber die Details dieser Zugbrücke zu berücksichtigen. Die hochrechteckigen Löcher am Torbogen deuten möglicherweise die Kettenführung einer Zugbrücke an. Es fehlt aber eine Aussparung für die bündige Aufnahme der Zugbrücke. Auf der Innenseite des Tores sind überhaupt keine Anhaltspunkte über eine Zugbrück zu finden. Heute betritt man die Burg auf einem neuzeitlichen metallenen Steg.

Neuzeitlicher Steg über jüngerem Halsgraben
Bei der Neuanlage des Burgzugangs in 14./15. Jh. wurde der Halsgraben auf der Westseite vertieft und mit einer auf mehreren Pfeilern ruhenden Brücke überspannt. Es ist davon auszugehen, dass die Brücke im tornahem Bereich sperrbar war, sonsten hätte es des vertieften Halsgrabens nicht bedurft. Da das äußere Tor abgegangen war, lassen sich heute keine Bauspuren diesbezüglich nachweisen. Ich könnte mir aber eine Zugbrücke ähnlich der auf Burg Landeck vorstellen.

Rekonstruktion des Äußern Tores von 2020 mit Wächterkammer
Das Äußere Burgtor wurde während der Sanierungsarbeiten in der letztem Dekade neu erbaut. Rechts ist eine Nische für den Torwächter zu sehen. Die Innenseite des Tors lässt m.E. wichtige Fragen offen. So ist nicht erkennbar, ob der tornahe Bereich der Brücke über den Halsgraben als Zugbrücke ausgeführt war, so wie wir es von Landeck kennen. Ansonsten hätte die Vertiefung des westlichen jüngeren Halsgrabens wenig Sinn gemacht. Die Führung einer Kette und die Platzierung einer Zugvorrichtung müssen im Spekulativen bleiben.

Östliche Torzwingermauer
Die östliche Wand der Torzwingers war etwas 4,50m hoch und besteht aus kleinen roh bearbeiteten Quadern.

Im Torzwinger mit Blick auf Inneres Tor
Das Innere Tor , hier aus dem Torzwinger betrachtet. Es ist spitzbogig und hat außen einen Blendbogen. Die Mauerhöhe des Torzwingers betrug ca. 4,50 m.

Im Torzwinger mit Nordseite des Inneren Tors
Das Innere Tor , hier aus dem Torzwinger betrachtet. Es ist spitzbogig und hat außen einen Blendbogen. Die Mauerhöhe des Torzwingers betrug ca. 4,50 m.

Spitzbogiges Inneres Burgtor
Das spitzbogige Innere Burgtor wurde jüngst vorbildlich restauriert. Deutlich zu erkennen ist in der linken inneren Laibung ein Türangelstein für den Torflügel. Das Fehlen eines Angelsteins auf der rechten Seite belegt, dass das Burgtor nur einflügelig war. Ein Riegelloch für den Querbalken zur Verriegelung auf der Westseite komplettiert die Torverriegelung.

Inneres Tor mit Lagerung Torflügel und Balkenriegell
Das spitzbogige Innere Burgtor wurde jüngst vorbildlich restauriert. Deutlich zu erkennen ist in der inneren Laibung ein Türangelstein für den Torflügel und ein Riegelloch für den Querbalken zur Verriegelung auf der Westseite.

Türangelstein für Torflügel des Inneren Burgtors
In der inneren Laibung des Inneren Burgtors befindet sich ein Türangelstein für den Torflügel.

Inneres Tor mit Balkennut
Auf der Ostseite des Inneren Tores befindet sich vor dem Blendbogen eine Balkennut für den Sperrbalken. Das Fehlen eines Türangelsteins lässt darauf schließen, dass es sich um ein einflügeliges Burgtor handelte.

Wasserabflussrinne am Inneren Burgtor
Eine vermutlich neuzeitliche Wasserrinne zum Abfluss von Overflächenwasser am Torweg

Kernfels mit nördlicher Oberburg
Blick aus dem Torzwinger auf das Steinerne Haus der nödlichen Unterburg und auf die nörldiche Oberburg.

Mauerreste des Steinernen Hauses in der Unterburg aus NO
Hinter der Längsmauer ganz rechts im Bild befindet sich ein nicht einsehbarer Treppenabgang in den tonnengewölbten großen Keller des Steinernen Hauses

Steinernes Haus an der Westseite der Unterburg
Auf der Westseite des Burghofes standen einst mehrer Gebäude, von denen das sog. “Steinerne Haus” in Fundamentresten noch erhalten ist. Dieses Haus war unterkellert, der Treppenabgang in das Tonnengewölbe befand sich auf der Nordseite (Bild rechts hinter Quermauer).

Mauerreste Ostseite Steinernes Haus in Unterburg
Das Steinerne Haus in der westlichen Unterburg war im Burgfrieden dezidiert als “Steinern Huz” angesprochen, weshalb man davon ausgehen kann, dass weitere Gebäude in der Unterburg in Fachwerk errichtet waren. Das unterkellerte Haus besaß zur Hofseite mehrere Türen, von denen Falzen noch erhaltne sind. Wann und von wem diese zugemauert wurden, ist nicht dokumentiert.

Türfalz Ostseite Steinernes Haus in Unterburg
Das Steinerne Haus in der westlichen Unterburg besaß zur Hofseite mehrere Türen, von denen Falzen noch erhalten sind. Das Bodenniveau ist (zur Sicherung?) mit Schutt gefüllt.

Treppenabgang zum Keller des Steinernen Hauses
Der große tonnengewölbte Keller unter dem Steinernen Haus auf der Westseite der Unterburg war über eine Treppe auf der Nordseite erreichbar.

Abgang zum tonnengewoelbter Keller des Steinernen Hauses
Der große tonnengewölbte Keller unter dem Steinernen Haus auf der Westseite der Unterburg war über eine Treppe auf der Nordseite erreichbar.

Verriegelter tonnengewöelbter Keller des Steinernen Hauses
Der Gewölbekeller ist für den Besucher aktuell nicht zugänglich.

Tonnengewölbter Keller des Steinernen Hauses
Der große tonnengewölbte Keller unter dem Steinernen Haus auf der Westseite der Unterburg war über eine Treppe auf der Nordseite erreichbar. Der Keller gehörte zum “Gemeinschaftseigentum” der Ganerben. Im Boden sind Rinnen in den Felsboden eingearbeitet, die als Wasserabflussrinne für Kondenswasser interpretiert werden. Das Wasser wurde über die RInne durch ein Loch in der westlichen Wand nach Außen geführt.

Brunnenturm
Der Brunnenturm gehört zu den interessantesten Bauelementen auf Burg Meistersel. Durch die rundbogige Öffnung konnte der Brunnenraum von der Unterburg aus betreten werden. Die sich hinter der Mauerverkleidung befindiche Brunnenröhre reicht von der Oberburg herab. Die Mantelmauer ist mittig einmal stumpfwinkelig gebrochen. Um den Knick finden wir mächtiges Buckelquadermauerwerk, während die übrige Ummantelung aus glatten Quadern besteht.

Rundbogiger Eingang aus Unterburg zum Brunnenschacht
Der Brunnenturm gehört zu den interessantesten Bauelementen auf Burg Meistersel. Durch die rundbogige Öffnung konnte der Brunnenraum von der Unterburg aus betreten werden. Etwa 1 Meter über dem Rundbogen beginnt die aus Quadermauerwerk bestehende Ummantelung.

Blick in Brunnenröhre aus Unterburg
Blick durch den Brunnenschacht nach oben zur Brunnenkammer der Oberburg. Der Brunnenschacht ist exakt kreisförmig und glatt aus dem Felsen der Oberburg herausgemeißelt.

Blick in Brunnenröhre aus Unterburg
Blick durch den Brunnenschacht nach oben zur Brunnenkammer der Oberburg. Der Brunnenschacht ist exakt kreisförmig und glatt aus dem Felsen der Oberburg herausgemeißelt.

Mauerreste Steinernes Haus in Unterburg
Mauerreste im Steinernen Haus der westlichen Unterburg. Dieses Gebäude war unterkellert.

Mauerreste Steinernes Haus vom Schnabeleck
Unmittelbar nördlich des sSchnabelecks schloss sich ein weiteres Steingebäude in der Unterburg an, von dem ebenfalls nur noch neuzeitlich restaurierte Aufmauerungen zeugen.

Zweites inneres Burgtor und nördliche Unterburg
Über eine kleine Rampe gelangte man vom inneren Burgtor in die nördliche Unterburg. Auf einer Terrasse oberhalb (östlich) des Torzwingers ist das Steinerne Wohnhaus mit dem gotischen Tor zu erkennen, rechts daneben beginnt der Treppenweg zur Oberburg.

Westseite des Burgfelsens mit Balkenlöchern
Im Bereich südlich des Brunnenturms ist die Westseite des Burgfelsens glatt bearbeitet und mit Balkenlöchern durchsetzt. Diese belegen, dass hier einst einige Fachwerkbauten standen, wahrscheinlich auch ein Stall.

Südmauer des Wohnbaus in der nördlichen Unterburg
Wir blicken auf die Außenwand des steinernen nördlichen Wohnbaus der Unterburg. In der Wand befindet sich ein spitzbogiges, einfach gefastes, Tor und zwei rechteckige Fensteröffnungen, die auch als Schießfenster genutzt werden konnten. Deutlich ist zu erkennen, dass das Fenster in eine vormals dort zugemauerte Tür eingesetzt wurde.

Spitzbogiges Tor zmu Wohnbau in der nördlichen Unterburg
Wir blicken auf das spitzbogige, einfach gefaste, gotische Tor des nördlichen Wohnbaus der Unterburg. In der Wand befindet sich links ein noch eine rechteckige Fensteröffnung. Deutlich ist zu erkennen, dass das Fenster in eine vormals dort zugemauerte Tür eingesetzt wurde.

Restaurierte Nordwand Wohnbau Unterburg
Auf der Terrasse östlich des Torzwingers stand im Schutze einer bis zu 7,50m hohen Schildmauer ein steinernes Wohngebäude. Die Schildmauer wurde in die Restaurierungsarbeiten vor 2020 mit einbezogen.

Unterer Treppenbereich des Aufgangs zur Oberburg
Der untere Bereich der Treppe zur Oberburg noch vor dem ersten Rechtsknick.

Ausbruch im Bodenbereich der Zisterne auf der Oberburg
Blick auf die beschädigte Stelle im unteren Bereich der rechteckigen Zisterne auf der nördlichen Oberburg.

Treppenaufgang zur Oberburg
Über eine Felsentreppe gelangte man aus der Unter- in die Oberburg. Im unteren Bereich, nahe der Kehre, war die Treppe durch ein Tor abgesperrt. Es sind noch Türfalz und Riegellöcher erkennbar.

Türfalz des unteren Tores am Treppenaufgang zur Oberburg
Über eine Felsentreppe gelangte man aus der Unter- in die Oberburg. Im unteren Bereich, nahe der Kehre, war die Treppe durch ein Tor abgesperrt. Es sind noch Türfalz und Riegellöcher erkennbar.

Felsentreppe auf der Westseite zur Oberbur
Die Treppe ist recht schmal und war an zwei Stellen durch Holztüren absperrbar. Sie war so schmal, dass sich ein aufwärtsstürmender Feind hier nicht entfalten konnte und der Aufgang somit durch einen Wächter verteidigt werden konnte.

Felsentreppe auf der Westseite zur Oberburg
Die Treppe ist recht schmal und in der Mitte gemauert. Dies lässt vermuten, dass der Aufweg im Hochmittelalter unterbrochen war und mit einem hochziehbaren hölzernen Steg überbrückt war.

Trittstufen in der Felsentreppe
Bevor man den tunnelartigen letzten Teil des Burgaufgangs erreicht, erkennt man nachträglich in den Fels ergänzte Steinstufen Einst führte der Aufweg hier wohl über einen hölzernen Steg, der leicht wegzuräumen und der Burgaufgang damit sperrbar war. Erst später hat man hier einen steinernen Treppenweg eingefügt.

Oberer Bereich der Felsentreppe zur Oberburg
Im oberen Bereich durchbricht die Felsentreppe einen Felsüberhang der Oberburg. Dadurch entstand ein kleiner, tunnelartig gedeckter, Aufgang. Es ist zu vermuten, dass hier noch ein zweites Tor den Zutritt zur Oberburg sicherte. Die Treppe endete etwa in der Mitte des Kernfelsens. Der schmale Treppenweg konnte durch einen Wächter verteidigt werden.

Treppenaufgang zur Oberburg
Im oberen Bereich durchbricht die Felsentreppe einen Felsüberhang der Oberburg. Dadurch entstand ein kleiner, tunnelartig gedeckter, Aufgang. Es ist zu vermuten, dass hier noch ein zweites Tor den Zutritt zur Oberburg sicherte. Die Treppe endete etwa in der Mitte des Kernfelsens.

Felsentreppe zwischen Ober-und Unterburg
Im oberen Bereich durchbricht die Felsentreppe einen Felsüberhang der Oberburg. Dadurch entstand ein kleiner, tunnelartig gedeckter, Aufgang. Es ist zu vermuten, dass hier noch ein zweites Tor den Zutritt zur Oberburg sicherte. Die Treppe endete etwa in der Mitte des Kernfelsens.

Platz eines abgegangenen Bergfrieds in der Mitte der Oberburg
Einarbeitungen auf dem Boden im BEreich des ehemaligen Turms.

Platz eines abgegangenen Bergfrieds vor Zisterne in der Oberburg
Der Burgfels ist ca. 50m lang und bis zu 9m breit. Er nahm zwei große Wohnbauten und eine Zisterne auf. Mittig stand auch noch im Hochmittelalter ein Turm, der allerdings später zurück gebaut wurde, um in den beengten Verhältnissen mehr Platz für die Ganerben zu schaffen. Auf der Westseite (links) sind keine Mauerreste vorhanden, so dass angenommen werden kann, dass die Bauten auf der Hofseite in Fachwerkbauweise errichtet waren.

Nordhälfte der Oberburg aus Osten
In der nördlichen Oberburg ragen noch Reste der schildmauerähnlich verstärkten Nordmauer und die Ostmauer des Wohnbaus noch auf.

Gefaste Wangen und Konsolen eines Kamins im Nordbau
Nördliche Oberburg: Reste der schildmauerähnlich verstärkten Nordmauer und die Ostmauer des Wohnbaus ragen noch auf. In der Ostmauer sind zwei Wangen und Konsolen eines etwa zwei Meter breiten Kamins zu erkennen..

Mauerreste eines abgegangenen Bergfrieds in der Mitte der Oberburg
Zwischen Nord- und Südhälfte des Burgfelsens befand sich eine Scheidemauer., deren Reste heute noch zu erkennen sind. Der Nordteil trug 2 Wohngebäude, Reste der schildmauerförmig verstärkten Nordwand ragen noch auf und lassem die Geschosseinteilung erkennen.

Platz des zuerückgebauten Bergfrieds
Der etwa 6m x 6m messende Turm ist nur noch in geringen Resten erhalten. Seine Muerstärke betrug rund 1,4m . Lt. Rolf Übel war der Turm bereits im Mittelalter abgerissen worden, um Platz für Wohnbauten der Ganerben zu schaffen.

Rechteckige Zisterne auf der nördlichen Oberburg
In der noerdlichen Oberburg, vor dem (abgegangenen) Bergfried, ist eine Zisterne in den Abmessungen 2 x 3m erhalten. Sie ist links unten ausgebrochen. Ob diese Beschädigung erst später entstanden ist oder ob das große Loch früher abgedichtet war, bleibt spekulativ.

Rechteckige Zisterne in der nördlichen Oberburg
In der noerdlichen Oberburg, vor dem (abgegangenen) Bergfried, ist eine rechteckige Zisterne in den Abmessungen 2 x 3m erhalten. Sie ist links unten ausgebrochen d.h. stark beschädigt.

blick entlang der öestlichen Oberburg nach Süden
Nach dem Rückbau des fünfeckigen Bergfrieds wurden die den unterschiedlichen Ganerben gehörenden Burgteile ab dem 15. Jahrhundert durch eine Scheidemauer abgetrennt. Der dahinterliegende Südbereich gehörte dem Bischof von Speyer.

Platz des abgegangenen Bergfrieds
Nach dem Rückbau des fünfeckigen Bergfrieds wurden die den unterschiedlichen Ganerben gehörenden Burgteile ab dem 15. Jahrhundert durch eine Scheidemauer abgetrennt. Der dahinterliegende Südbereich gehörte dem Bischof von Speyer.

Drei Geschosse im Süedbau erkennbar
Der schmale Felsgrad auf Meistersel gestattete nur den Bau in die Höhe und nicht in die Breite der Fläche. Im Südbau ist eine mindestens dreigechossige Wohnanlage zu erkennen. Die Konsolksteine dienten der Balkenauflage der Geschossdecken/-böden.

Erkennbare Geschossteinteilung mit Konsolsteinen im Palas
Im südlichen Bereich der Oberburg befinden sich Reste eines 22m langen und an dieser Stelle bis zu 7m breiten Gebäudes, das als Palas angesprochen wird. Durch Konsolsteine ist eine dreigeschossige Einteilung erkennbar. Zwei Wandschränke, eine gotische Viererfenstergruppe und der Zugang zu einem Aborterker kennzeichnen den kunsthistorisch interessantesten Teil der Burg.

Stichbogige Fensternische mit vier restaurierten gotischen Fenstern
Die Fenstergruppe konnte mit einem Holzladen verschlossen werden, der mit zwei Verschlussbalken verrigelt wurde. Die Balkenführungen sind seitlich noch zu erkennen. Später wurden hier Butzenscheiben eingesetzt. Die Nische ist zu schmal, um Platz für SItzbänke zu bieten, die man auf vielen der Nachbarburgen (Ramburg, Trifels, Lindelbrunn) sehen kann.

Oberburg aus Osten
Im südlichen Bereich der Oberburg befinden sich Reste eines 22m langen und an dieser Stelle bis zu 7m breiten Gebäudes, das als Palas angesprochen wird. Er war dreigeschossig. Eine gotische Viererfenstergruppe und der zugemauerte Zugang zu einem früheren Aborterker kennzeichnen den kunsthistorisch interessantesten Teil der Burg. Deutlich sind Restaurierungen und Sicherungsmaßnahmen der 2010er Dekade zu erkennen. Über dem mit Stahlträgern gesicherten Felsen ragte einst der Bergfried empor.

Außenansicht des südlichen Palas
Im südlichen Bereich der Oberburg befinden sich Reste eines 22m langen und an dieser Stelle bis zu 7m breiten Gebäudes, das als Palas angesprochen wird. Er war dreigeschossig. Eine gotische Viererfenstergruppe und der zugemauerte Zugang zu einem früheren Aborterker kennzeichnen den kunsthistorisch interessantesten Teil der Burg. Deutlich sind Restaurierungen und Sicherungsmaßnahmen der 2010er Dekade zu erkennen.

Bauliche Highlights im Südbau der Oberburg
Die gotische Fenstergruppe wird a.a.O. beschrieben. In der Nordwand des Südbaus sind weiterhin zwei rechteckige Wandnischen, vermutlich kleine Wandschränke, zu erkennen. Der hochrechteckige Aborterker wurde irgendwann einmal zugesetzt. Von Außen sind die doppelt geschweiften Konsolsteine gut zu erkennen. Rechts oben ist nur noch der untere Bereich eines zweiteiligen Fensters erhalten.

Reste Schildmauer zwischen Halsgraben und nördlicher Unterburg
In diesem Bereich stand einst eine etwa 7,50m hohe Schildmauer zum Schutz der nördlichen Unterburg.

Kellergeschoss im Südbau der Oberburg
Der leicht zu bearbeiten Buntsandstein auf Burg Meistersel erlaubt das Herausschroten von Kellerräumen, Felsgängen, Felsentreppen, eines Brunnenschachtes und einer Zisterne. Hier blicken wir in den Felsenkeller des südlichen Palasbaus, der eine kühle Lagerungs von Lebensmitteln ermöglichte.

Felskeller im UG des südlichen Palasbaus mit Treppenabgang
Der Keller des Südbaus wurde in den Felsen geschrotet. Ein Treppenabgang führt noch weiter in den ausgehöhlten Fels hinunter zur Brunnenkammer mit dem Brunnenschacht.

Vom Keller des Südbaus führt eine Felsentreppe hinab in eine Felskammer, die neben dem eigentlichen Brunnenschacht liegt. In dieser Kammer befand sich einst ein Brunnentretrad. Eine ähnliche Austiefung kennen wir auch vom Blumenstein, nur dass dort mit dem Tretrad eine kleine Zugbrücke betätigt wurde.

Felstreppe aus Südbau der Oberburg zur Brunnenkammer
Ein Treppenabgang führt vom Keller des Südbaus hinunter in den ausgehöhlten Fels mit der Brunnenkammer und dem Brunnenschacht. Hier unten wurde ein Tretrad betrieben, mit dessen Hilfe das Wasser aus dem Brunnen gefördert wurde.

Gesicherter Felsüberhang am Brunnenturm
Bei den Sanierungsarbeiten der Burg in de 2010er Dekade wurde der überhängende Oberburgfelsen durch Stahlanker gesichert.

Brunnenturm an der Westseite des Kernfelsens
Der Brunnenturm gehört zu den interessantesten Bauelementen auf Burg Meistersel. Etwa 1 Meter über dem Rundbogen beginnt die aus Quadermauerwerk bestehende Ummantelung der Brunnenröhre. Die Ummantelung ist mittig einmal stumpfwinkelig gebrochen. Beiderseits des Knicks finden wir mächtiges Buckelquadermauerwerk mit Zangenlöchern, während die übrige Ummantelung aus glatten Quadern besteht.

Brunnenturm vom Hof betrachtet
Der Brunnenturm gehört zu den interessantesten Bauelementen auf Burg Meistersel. Etwa 1 Meter über dem Rundbogen beginnt die aus Quadermauerwerk bestehende Ummantelung der Brunnenröhre. Die Ummantelung ist mittig einmal stumpfwinkelig gebrochen. Beiderseits des Knicks finden wir mächtiges Buckelquadermauerwerk mit Zangenlöchern, während die übrige Ummantelung aus glatten Quadern besteht. Es finden sich im oberen Bereich der Brunnenkammer, die aus dem Felskeller des Südlichen Palas zu erreichen ist, mehrere Lichtöffnungen.

Felstreppe zur Brunnenkammer mit Platz des Tretrades
Ein Treppenabgang führt vom Keller des Südbaus hinunter in den ausgehöhlten Fels mit der Brunnenkammer und dem Brunnenschacht. Hier unten wurde ein Tretrad betrieben, mit dessen Hilfe das Wasser aus dem Brunnen gefördert wurde.

Brunnenkamm mit Brunnenschacht und Felsabsatz für Eimer
Direkt neben der Felskammer mit dem Tretrad befindet sich ein kleiner Felsabsatz, auf dem man beim Fördern Wassereimer abstellen konnte.

Brunnenschacht mit Felsabsatz zum Abstellen von Eimern
Direkt neben der Felskammer mit dem Tretrad befindet sich ein kleiner Felsabsatz, auf dem man beim Fördern Wassereimer abstellen konnte.

Lichtschlitze in der den Brunnenschacht umgebenden Mauer
Der mit unregelmäßigem Mauerwerk ummantelte Brunnenschacht wurde mit Lichtschlitzen versehen.

Konsolsteine und zwei Wandschränke in der Palas-Nordwand
Der dreigeschossige Palas des Südbaus wurde bereits an anderer Stelle beschrieben. Im Bild erkennt man rechts die restaurierte Ostmauer des Mittelteils und die gefaste Wange eines Kamins. Der zweite Kaminpfeiler fehlt.

Blick entlang der Ostmauer der südl Oberburg nach Norden
Der Nordteil der Oberburg wurde durch ein polygonales Wohngebäude eingenommen. Dessen Ostmauer über dem Modenbachtal ist noch in Teilen erhalten und an den Konsolsteinen lässt sich die Stockwerkeinteilung ableiten.

Südlichen Oberburg aus Osten
Das Wohngebäude im Südteil der Oberburg verengte sich nach Süden hin und war dort nur noch ca. 3,50m breit. Es war mindestens zweigeschossig. Ein schmuckloses rechteckiges Fenster in der Ostwand ist erhalten.

Fenster und Konsolsteine im Wohnbau der Südhälfte
Das Wohngebäude im Südteil der Oberburg verengte sich nach Süden hin und war dort nur noch ca. 3,50m breit. Die Konsolsteine belegen, dass es mindestens zweigeschossig war. Ein schmuckloses rechteckiges Fenster erhellte den Raum.

Felsriff Südkante mit Balkenlöchern
Südliche Kante des Kernfelsens vom Schnabeleck betrachtet. Mehrere Balkenlöcher an der glatt abgearbeiteten Südseite des Kernfelsens belegt eine anlehnende Bebauung. Kleine Aufmauerungen im oberen Drittel sind neuzeitlich und dienen als SIcherungsmaßnahme.

Südabschluss des Kernfelsens
Balkenlöcher auf der glatt bearbeiteten Südkante des Kernfelsens belegen, dass hier einst Fachwerkgebäude standen. Von der südlichen Oberburg haben sich nur noch Mauerreste entlang der Ostseite des Kernfelsens erhalten.

Toranlage und Burghof
Nach Durchschreiten des Torzwingers und des Inneren Burgtors erreichte man über eine Rampe der Burghof. Der heute geräumig wirkende Bereich war einst mit Fachwerkbauten entlang des Kernfelsens bestanden.

Südliche Unterburg
In der Teilungserkärung von 1408 wurden die Gebäude der Unterburg benannt. Dem Bischof von Speyer wurde hierbei der Bereich von der “drencken” (Tränke am südlichen Graben rechts) über die “snabelecke” (Schnabeleck, Bildmitte) bis hin zum “steynem husz” (Steinernes Haus, links) mit einer “kuchen” (Küche) zugeordnet.